Ex-Zeitfahr-Weltmeister Rogers unter Dopingverdacht
Aigle (dpa) - Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister und Ex-T-Mobile-Profi Michael Rogers steht unter Dopingverdacht. Das teilte der Radsport-Weltverband UCI mit und sprach eine vorläufige Suspendierung gegen den Australier aus.
Rogers ist am 20. Oktober nach seinem Sieg beim Japan Cup positiv auf Clenbuterol getestet worden. Bis zu einem Disziplinarverfahren durch den australischen Radsport-Verband bleibt die vorläufige Sperre gültig. Rogers, der für den von Bjarne Riis geführten dänischen Radrennstall Saxo-Tinkoff fährt, kann noch die Öffnung der B-Probe beantragen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Name Rogers im Zusammenhang mit Doping fällt. Im Zuge der Freiburger Untersuchung über systematisches Doping im früheren Telekom/T-Mobile-Team wurde auch der Australier genannt. Speziell ging es um die Tour-Mannschaft 2006, die zu Eigenbluttransfusionen vom Tour-Startort Straßburg nach Freiburg in die Uniklinik gefahren sein soll. Damals war vom sogenannten Rhein-Konvoi die Rede. Zu einer sportrechtlichen Verurteilung kam es aber nicht. Rogers hatte Doping stets bestritten. Unmittelbar vor der Tour 2006 war Jan Ullrich wegen seiner Verwicklung in den Dopingskandal um den Arzt Eufemiano Fuentes aus der Mannschaft genommen worden.
Rogers war 2006 zu T-Mobile gewechselt, nachdem er von 2003 bis 2005 dreimal in Serie den WM-Titel im Zeitfahren geholt hatte. Bis 2010 blieb er bei dem Rennstall, der nach dem Rückzug der Telekom aus dem Radsport unter dem Namen Columbia und High Road weiter Bestand hatte. Anschließend fuhr er 2011 und 2012 beim britischen Team Sky an der Seite der letzten beiden Toursieger Christopher Froome und Bradley Wiggins, ehe er 2013 zu Saxo-Tinkoff ging.
Sollte sich der Verdacht gegen Rogers bestätigen, dürfte seine Karriere im Alter von fast 34 Jahren beendet sein. Ein positiver Test auf das muskelbildende Mittel Clenbuterol hatte einst auch beim zweimaligen Toursieger Alberto Contador zu einer Sperre geführt.
Neben Rogers gab die UCI auch den positiven Test des zweitklassigen belgischen Radprofis Jonathan Breyne bekannt, dem bei der Tour of Taihu Lake am 5. November ebenfalls Clenbuterol in der A-Probe nachgewiesen worden war.