Justizminister: Dopingbekämpfung verschärfen
Stuttgart (dpa) - Nach dem Freispruch für den Nürtinger Radprofi Stefan Schumacher vom Betrugsvorwurf hat Baden-Württembergs Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) erneut gefordert, die strafrechtliche Dopingbekämpfung zu verbessern.
„Der Prozess vor dem Landgericht Stuttgart hat klar gezeigt, dass dopende Berufssportler derzeit mit den Mitteln des Strafrechts kaum zu belangen sind“, sagte Stickelberger nach dem Urteilsspruch am Dienstag. Am Handlungsbedarf gebe es für ihn keinen Zweifel. „Wie viele Dopinggeständnisse sind noch nötig? Wir müssen das Thema jetzt endlich konsequent angehen.“
Dopingsünder wie Schumacher manipulierten nicht nur den Sport an sich, sondern auch den wirtschaftlichen Wettbewerb um Prämien oder Sponsorenverträge, erklärte Stickelberger. „Genau den muss der Staat wirksam schützen. Deshalb brauchen wir einen neuen Straftatbestand des Dopingbetrugs.“ Schumacher war vorgeworfen worden, seinen früheren Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer um Gehalt betrogen zu haben. Am Dienstag wurde er freigesprochen.
Die grün-rote Landesregierung hat im Frühjahr einen entsprechenden Gesetzentwurf im Bundesrat eingebracht. Sie werde in den kommenden Wochen in den zuständigen Ausschüssen der Länderkammer beraten, sagte Stickelberger weiter. Auch auf der Konferenz der Landesjustizminister Mitte November in Berlin werde das Thema erneut behandelt.