Lang hört auf: „Radsport hat sich verändert“
Lavaur (dpa) - Sebastian Lang kehrt dem Radsport am Saisonende den Rücken. Am Tag des größten Erfolgs seines Teamkollegen André Greipel kündigte der Thüringer auf seiner Homepage das baldige Karriereende an.
Der 31 Jahre alte Omega-Lotto-Fahrer will in Zukunft in einem Sportpark in seiner Heimatstadt Erfurt als Physiotherapeut arbeiten. Der Radsport habe sich verändert, schrieb Lang. „Verändert, weil vor allem die großen Betrüger das Image beschädigten. Aber auch weil die Presse sich noch immer sehr schwertut, diese Sportart genauso zu behandeln wie alle anderen Sportarten auch.“
Zudem erklärte Lang: „Weder das Sturzrisiko, noch die vielen Tage getrennt von zu Hause, die vielen Trainingsstrapazen, ein Abmeldesystem, welches in meinen Augen menschenrechtlich sehr fraglich ist, ein Weltverband, der uns immer neue Verbote ausspricht oder die anhaltenden Dopingfälle sind die Gründe, warum ich meine Karriere mit 32 Jahren beende.“
Lang fuhr sieben Jahre im inzwischen nicht mehr existenten Gerolsteiner-Team und wechselte 2008 nach Belgien. 2006 holte er sich in seiner Spezialdisziplin den deutschen Meistertitel im Zeitfahren. 2008 fuhr Lang bei der Tour de France drei Tage im Bergtrikot, dies gelang ihm in diesem Mai für einen Tag auch beim Giro d'Italia.