Riccò: CONI-Ankläger fordert zwölf Jahre Sperre

Modena (dpa) - Dem italienischen Radprofi Riccardo Riccò droht eine Dopingsperre von zwölf Jahren und damit das Ende seiner Karriere.

Die Antidoping-Kommission des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) fordert die rekordverdächtige Strafe für Riccòs mutmaßlichen Blutdopingversuch im Frühjahr. Dies ist eine „Schock-Strafforderung“ schrieb die „La Gazzetta dello Sport“.

Nach Überzeugung von Staatsanwalt und Antidoping-Kommission hat sich der Radprofi selbst fehlerhaft gelagertes Blut injiziert, was zu einer schweren Infektion führte. Riccò war im Februar in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er nach Aussage des Klinikpersonals zunächst die Eigentransfusion zugegeben hatte. Später bestritt er dies. Zeitungsberichten zufolge soll er danach jedoch eine Transfusion mit einem Eisen-Präparat eingeräumt haben.

Neben dem Prozess vor dem Sportgericht muss sich Riccò auch noch auf ein Zivilverfahren wegen des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz in Modena einstellen. Riccò war bei der Tour de France 2008 bereits positiv auf das Blutdopingpräparat CERA getestet und im Anschluss 20 Monate gesperrt worden. Sein Rennstall Vacansoleil hatte ihn nach dem Vorfall im Frühjahr entlassen.