Schleck wegen Dopings verurteilt - ein Jahr Sperre
Luxemburg (dpa) - Fränk Schleck ist nach seinem positiven Dopingbefund bei der Tour 2012 schuldig gesprochen worden - um eine drohende Zwei-Jahres-Strafe aber herumgekommen. Die luxemburgische Anti-Doping-Agentur ALAD sperrte den 32 Jahre alten Radprofi für zwölf Monate.
Da der Beginn der Sperre rückwirkend auf den 14. Juli 2012 angesetzt wurde, darf der Profi des Rennstalls RadioShack von Juli diesen Jahres an wieder Rennen bestreiten. Den Saisonhöhepunkt wird der Tour-Dritte von 2011, der Doping bestreitet und auch von einer Verschwörung gesprochen hatte, aber verpassen.
Schleck sagte erneut, er habe sich nichts vorzuwerfen und nie betrogen. „Natürlich bin ich enttäuscht“, betonte der Bruder des Tour-Siegers von 2010, Andy Schleck. „Ich halte das Urteil für zu streng, wenn man bedenkt, dass die Kommission anerkannt hatte, dass ich unabsichtlich ein verunreinigtes Produkt konsumiert habe.“
Die Disziplinarkommission des ALAD begründete die Halbierung der möglichen Sperre von zwei Jahren damit, dass Schleck zuvor nie wegen Dopings gesperrt oder positiv getestet worden war. Es ist aber nicht das erste Mal, dass er mit Doping in Verbindung gebracht wird: 2008 musste er nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zugeben, dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes Geld überwiesen zu haben. Damals sah die ALAD nach Ermittlungen aber von einer Strafe ab.
Schleck oder die ebenfalls in das jetzige Verfahren involvierte Welt-Anti-Doping-Agentur WADA sowie der Radsport-Weltverband UCI können binnen 21 Tagen Berufung beim Internationalen Sportgericht CAS einlegen. „Wir werden nun die Entscheidung analysieren und weitere Schritte abwägen“, teilte Schleck in einem Statement mit. „Wie auch immer, der positive Aspekt des Urteils ist: Die Richter haben anerkannt, dass ich kein Betrüger bin“, ergänzte er.
Dem Radprofi war während der Tour bei einem Urintest am 14. Juli 2012 das Diuretikum Xipamid nachgewiesen worden, das auch zur Verschleierung von Dopingmitteln eingesetzt werden kann. Der Tour-Dritte von 2011 bestritt von Beginn an Doping und hatte sogar öfter vermutet, ihm sei die verbotene Substanz untergeschoben worden.
Neben der Sperre verfügte die ALAD eine Streichung aller Resultate Schlecks aus dem Vorjahr. Um eine Geldstrafe kommt der Profi herum, muss aber die Gerichtskosten tragen. Das Team RadioShack, für das auch die deutschen Radprofis Jens Voigt und Andreas Klöden fahren, zeigte sich in einer Mitteilung erleichtert über das Ende des Verfahrens. Weitere Schritte würden nun geprüft.