Sprinter bei Bahn-EM in der Karibik geschlagen

Baie-Mahault (dpa) - Kristina Vogel hat im Urlaubs-Paradies die Titelverteidigung verpasst. Im französischen Übersee-Department Guadeloupe musste sich die 23 Jahre alte Topfavoritin aus Erfurt am vorletzten Tag der Bahnrad-EM mit der Bronzemedaille im Sprint zufriedengeben.

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„Ich bin stolz, aber brauche Schlaf“, twitterte sie dennoch zufrieden nach einem langen Wettkampftag in der Karibik, der durch Regenunterbrechungen zusätzlich verlängert wurde.

Gleichfalls EM-Bronze gab es für Robert Förstemann aus Gera im Sprint der Männer. Zudem gewannen die Deutschen auf der 400 000 Einwohner zählenden Insel drei weitere Medaillen, aber keine Titel. Joachim Eilers aus Chemnitz holte sich die Silbermedaille im 1000-Meter-Zeitfahren. Jeweils Bronze gab es zudem für Miriam Welte (Kaiserslautern) über 500 Meter und Kersten Thiele (Sinsheim) in der Einerverfolgung. Mit insgesamt neun Medaillen (1/3/5) hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) damit sein Vorjahresergebnis bereits vor dem Schlusstag übertroffen. Am Sonntag stehen fünf weitere Entscheidungen auf dem Programm, darunter die Keirin-Rennen.

Kristina Vogel bezwang im kleinen Finale Weltmeisterin Olga Ismaylova aus Aserbaidschan. Zuvor hatte die Olympiasiegerin im Halbfinale erstmals seit der WM im März 2013 gegen die spätere Siegerin Anastassija Wojnowa aus Russland wieder ein Sprint-Duell verloren. „Das Ergebnis zeigt deutlich, das die Russinnen weiter Boden gut gemacht haben. Vielleicht war der Ausflug von Kristina Vogel kurz vor der WM in den Champions Club nach Ägypten innerhalb der Vorbereitung doch nicht so gut“, kritisierte Bundestrainer Detlef Uibel.

Robert Förstemann scheiterte gleichfalls im Halbfinale am späteren Europameister Gregory Bauge aus Frankreich. Im Lauf um Platz drei setzte sich der Thüringer, der im Vorjahr in Apeldoorn Zweiter war, gegen den Russen Nikita Schurschin durch. Silber ging an den Polen Damian Zielinski. „Leider bin ich schon im Halbfinale auf Bauge getroffen, den ich im Entscheidungslauf ganz knapp am Rande der Niederlage hatte. Trotzdem war es gutes Turnier für mich und die Medaille eine Bestätigung des Vorjahres“, erklärte Förstemann.

Im Zeitfahr-Wettbewerb musste sich Vizeweltmeister Eilers in 1:02,474 Minuten nur dem Briten Callum Skinner (1:02,399) geschlagen geben. Eric Engler aus Cottbus (1:03,542) wurde Fünfter. Weltmeisterin Welte fuhr über die 500 Meter auf 34,842 Sekunden aufs Podest. Der Titel ging auch hier an die Russin Anastassija Wojnowa (34,242) vor der Niederländerin Elis Ligtlee (34,766).

Im olympischen Mehrkampf Omnium fuhr Ex-Europameister Lucas Liß aus Unna mit 168 Punkten auf den siebten Platz. Europameister wurde überlegen der Italiener Elia Viviani (219). In der nicht mehr olympischen 4000-Meter-Verfolgung gewann Kersten Thiele aus Sinsheim in 4:32,878 Minuten den Lauf um Bronze gegen Nils Schomber aus Neuss (4:34,604). Der Titel ging an den Briten Andrew Tennant.