Starker fünfter Platz von Walsleben bei Cross-WM
Louisville (dpa) - Ohne Medaille, aber mit einem starken fünften Platz von Philipp Walsleben ist für die deutsche Mannschaft die erste und zugleich turbulente Radcross-WM in den USA über die Bühne gegangen.
Bei den Titelkämpfen in Louisville fehlten dem früheren U23-Weltmeister beim Sieg des belgischen Routiniers Sven Nys im Eliterennen nur 19 Sekunden zu einer Medaille. Hinter dem 36-jährigen Nys sicherten sich dessen Landsmann Klaas Vantornout und der Niederländer Lars van der Haar bei der wegen der Wetterkapriolen vorverlegten WM die Plätze zwei und drei.
Bei den Frauen stellte die niederländische Olympiasiegerin Marianne Vos ihre Dominanz mit dem fünften Weltmeistertitel eindrucksvoll unter Beweis. Deutsche Fahrerinenn waren nach der Absage der vierfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel nicht am Start.
„Das Rennen war sehr schwer, weil der Boden durch die vorangegangenen Rennen sehr weich und matschig geworden war. Ich bin zufrieden“, sagte Walsleben, der sein bestes WM-Ergebnis wiederholte. Vor zwei Jahren war der 25-Jährige aus Kleinmachnow bei der Heim-WM in St. Wendel ebenfalls auf Platz fünf gefahren.
Auch wenn es für den Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) nicht für Edelmetall reichte, war Vizepräsident Udo Sprenger trotzdem mit den Leistungen der fünf deutschen Starter zufrieden. „Sie haben gekämpft und so abgeschnitten, wie es ihren Möglichkeiten entsprach. Walsleben hat sich hervorragend geschlagen und einen tollen fünften Platz erreicht“, bilanzierte Sprenger.
Insbesondere Kupfernagels Ausfall aus gesundheitlichen Gründen fiel ins Gewicht. Gegen Vos hätte sie aber wohl keine Chance gehabt. Die 25-jährige Niederländerin fährt im Frauen-Radsport derzeit in einer eigenen Liga. Mit deutlichem Vorsprung verwies sie die Amerikanerin Katherine Compton (USA/1:34 Minuten zurück) und Lucie Chainel-Lefevre aus Frankreich (2:10) auf die Plätze.
In London hatte Vos bei den Olympischen Spielen ebenso den Sieg im Straßenrennen geholt wie anschließend bei der WM in Valkenburg. Insgesamt hat sie im Frauenbereich schon neun WM-Titel errungen: Neben den fünf Erfolgen im Querfeldein kommen noch je zwei bei Weltmeisterschaften auf Straße und Bahn hinzu.
Beeinträchtigt war die WM durch heftige Wetterkapriolen. Ein Temperatursturz von über 20 Grad hatte für chaotische Verhältnisse gesorgt. So mussten die Eliterennen der Männer und Frauen wegen Hochwassergefahr auf Samstag vorgezogen werden. Der Pegel des nahe gelegenen Ohio River war durch Regen- und Schneefälle stark angestiegen.