Ulissi gewinnt längste Giro-Etappe - Contador weiter vorn
Fiuggi (dpa) - Alberto Contador hat den ersten Tag nach seiner Sturz-Verletzung beim 98. Giro d'Italia im Rosa Trikot schadlos überstanden.
Der 32 Jahre alte Spanier, der sich beim Crash in Castiglione die Schulter auskugelte und die Bänder dehnte, führt nach der siebten und längsten Etappe weiter mit zwei Sekunden vor dem Italiener Fabio Aru.
Die Marathon-Etappe über 264 Kilometer gewann in Fiuggi der ehemalige Junioren-Weltmeister Diego Ulissi vor dem Spanier Juan Laboto und dem Australier Simon Gerrans. Auf der ansteigende Zielgeraden wartete der italienische Radprofi sehr lange mit seinem Angriff. Seinem Schwung war dann keiner gewachsen.
Ulissi freute sich so sehr, dass er nach der Zieldurchfahrt den Asphalt küsste. Der Erfolg in Fiuggi war für ihn von herausragender Bedeutung. Im vergangenen Jahr hatte er zwei Etappen gewonnen, wurde dann aber des Kortison-Dopings überführt und rückwirkend für neun Monate gesperrt. Seit April ist Ulissi wieder im Renneinsatz.
Der 32 Jahre alte André Greipel, der am Vortag in Castiglione seine erste diesjährige Giro-Etappe gewonnen hatte, hielt am Freitag auf dem welligen Terrain und im schweren Finale lange mit den Besten mit. Noch zwei Kilometer vor dem Ziel lag er im Roten Trikot des fleißigsten Punktesammlers in aussichtsreicher Position - doch dann verließen den bulligen Sprinter aus Hürth die Kräfte.
Das Renntempo war bis zum Finale moderat. Die Profis überschritten die Marschtabelle auf dem Weg von Grossetto in die Mineralwasser-Stadt Fiuggi um fast eine Stunde.