US-Medien: Auch Hincapie belastet Armstrong
New York (dpa) - Nach US-Medienberichten hat ein weiterer früherer Teamkollege von Lance Armstrong schwere Doping-Vorwürfe gegen den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger erhoben.
Der 37 Jahre alte Rennfahrer George Hincapie habe vor den amerikanischen Bundesbehörden ausgesagt, dass er und Armstrong sich gegenseitig mit dem Blutdopingmittel EPO versorgt und den Gebrauch von Testosteron zur Vorbereitung diskutiert hätten. Das berichtet der TV-Sender CBS auf seiner Internetseite vorab aus dem Magazin „60 Minutes“, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll.
Hincapie ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er nicht mit „60 Minutes“ gesprochen habe und die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren könne. Gegen Armstrong wird seit den Vorwürfen seines ehemaligen Mannschaftskollegen Floyd Landis vor einem Jahr wegen flächendeckenden Dopings und möglicher Steuerhinterziehung ermittelt. Zuletzt hatte auch Ex-Stallgefährte Tyler Hamilton berichtet, dass der Tour-Rekordsieger bei seinem ersten Erfolg (1999) sowie vor den Frankreich-Rundfahrten 2000 und 2001 EPO verwendet habe. Armstrong bestritt die Dopingvorwürfe erneut.
Hincapie galt zu Armstrongs aktiver internationaler Karriere, die dieser im Februar 2011 beendete, als einer der loyalsten Mannschaftsmitglieder des Amerikaners. Als der des Dopings überführte Landis im vergangenen Jahr über den Gebrauch unerlaubter Mittel im gemeinsamen US-Postal-Team berichtete, wehrte sich Hincapie noch gegen Vorwürfe: „Es besorgt mich, weil ich es (Radfahren) seit 17 Jahren mache und nie etwas Schlechtes über mich gehört habe“.