WADA: Kein Einspruch gegen Armstrong-Entscheidung
Montreal (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA erkennt die Streichung der sieben Tour-de-France-Titel von Lance Armstrong an und fordert weitere Schritte des Radsport-Weltverbands UCI.
Man werde keinen Einspruch gegen die Entscheidung der US-Anti-Doping-Agentur USADA im Dopingfall des früheren amerikanischen Radprofis einlegen, kündigte die WADA auf ihrer Internetseite an.
Zuvor hatte bereits die UCI neben der Aberkennung von Armstrongs Ergebnissen seit 1998 auch dessen lebenslanger Sperre zugestimmt und die Berufung einer „unabhängigen Kommission“ zur Untersuchung von internen Verbandsvorgängen angekündigt. „Die WADA erwartet mit beträchtlichem Interesse die Details der geplanten unabhängigen Untersuchung, einschließlich der Zusammensetzung und Aufgabenstellung“, sagte WADA-Präsident John Fahey. Nur mit der notwendigen Unabhängigkeit könne die Untersuchung die systematische Kultur des Dopings angehen.
Die WADA lobte die USADA-Untersuchung erneut ausdrücklich. „Der Fall ist mit einer richtigen und angemessenen Sanktion für den Athleten geendet“, sagte Fahey. In dem mehr als 1000 Seiten starken Bericht hatte die USADA unter anderem zahlreiche Zeugenaussagen gegen Armstrong gesammelt.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) forderte weitere Aufklärung. Dazu solle eine „weitere unabhängige Kommission“ gebildet werden, „deren Aufgabe die Analyse der aktuellen Anti-Doping-Maßnahmen der UCI und des Radsports allgemein wäre“. Das teilte der BDR auf seiner Internetseite nach einer Präsidiumssitzung mit. Dabei solle die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen bewertet und Vorschläge zur Optimierung eines Anti-Doping-Konzepts erarbeitet werden.