Deutsche Vielseitigkeitsreiter gehen in Führung
Haras du Pin (dpa) - Der Start in die WM war schwächer als erhofft. Trotz enttäuschender Dressurritte liegen die deutschen Vielseitigkeitsreiter aber nach ihrem ersten Wettkampftag in Haras du Pin auf Platz eins.
Das Olympiasieger-Team führt nach den Ritten von Michael Jung aus Horb auf Rocana und Ingrid Klimke im Sattel von Escada mit 81,9 Strafpunkten. Dahinter folgen Neuseeland (91,2), Großbritannien (91,8) und die USA (92,5). Am Donnerstag ritten die beiden ersten Starter jeder Mannschaft ihre Dressur.
„Wir sind sicher nicht glücklich“, sagte Chris Bartle, der gemeinsam mit Hans Melzer das deutsche Team trainiert: „Aber wir sind nicht überrascht, dass es am ersten Tag noch nicht so hohe Noten gibt.“ Nach dem zweiten Dressur-Teil am Freitag folgt der Geländeritt am Samstag und das Springen am Sonntag.
Mit einem schwachen Dressur-Ergebnis startete Titelverteidiger Michael Jung als erster deutscher Starter. Der 32 Jahre alte Reiter aus Horb, der vor vier Jahren als erster Deutscher in den USA Einzel-Gold gewonnen hatte, erhielt für seine Prüfung mit Rocana 40,7 Strafpunkte. Der Doppel-Olympiasieger von London musste in Haras du Pin mit der erst neunjährigen Stute reiten, weil sich sein Erfolgspferd Sam kurz vor der WM verletzt hatte. „Es hat Vor- und Nachteile, wenn man beginnt“, sagte der erste Reiter des deutschen Quartetts: „In der Dressur ist es eher ein Nachteil.“ Bessere Noten geben es erst am zweiten Tag.
Nicht viel besser lief es für Ingrid Klimke. Die Reiterin aus Münster hatte mit Escada (41,2) einige Probleme. „Den Schritt hätte ich mir gelassener gewünscht“, sagte Klimke, die „schon bessere“ Ritte mit Escada hatte. Ein größerer Vorsprung des Teams wäre „wegen des schweren Geländes schöner gewesen“, sagte die Reiterin.
In der Einzelwertung führt der Brite William Fox-Pitt mit Chilli Morning (37,5). Neben Jung und Klimke gehören Sandra Auffarth aus Ganderkesee mit Opgun Louvo und Dirk Schrade aus Sprockhövel mit Hop and Skip zum deutschen WM-Team.