Deutscher Reiterverband will Dopingregeln anpassen

Caen (dpa) - Die Dopingregeln der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sollen zum 1. Januar 2015 an das weniger scharfe Reglement des Weltverbandes FEI angepasst werden.

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„Viele unserer Reiter haben mit den unterschiedlichen Bewertungen Probleme“, sagte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau in Caen. „Wir diskutieren das schon länger.“ Rantzau ist ein Befürworter der Angleichung.

Opfer der unterschiedlichen Regelungen war zuletzt die Dressurreiterin Isabell Werth, deren Verfahren wegen verbotener Medikation erst in zweiter Instanz eingestellt worden war. Die bei ihrem Pferd El Santo gefundene Substanz Cimetidin ist bei der FN verboten, aber beim Weltverband erlaubt.

Noch im September soll der Beirat Sport nach Rantzaus Angaben entscheiden, damit die Umsetzung rechtzeitig zum neuen Jahr möglich sei. Sollte das Gremium den Vorschlag ablehnen, würden weiterhin auf national ausgeschriebenen Turnieren andere Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) gelten als bei internationalen Veranstaltungen auf deutschen Boden.

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (BPT) bezeichnet die von Rantzau gewünschte Anpassung als „inakzeptabel“. Dadurch sei die Anwendung bislang verbotener Substanzen möglich. Der BDV befürchtet, dass „künftig Gesundheit und Wohlbefinden der im Wettkampfsport eingesetzten Pferde beeinträchtigt werden“ könnte. Er fordert die FN daher auf, auf die „Herabstufung“ zu verzichten.