DM: Sprehe feiert 3. Titel - Penzlin erstmals Meisterin

Balve (dpa) - Dressurreiterin Kristina Sprehe ist bei deutschen Meisterschaften nicht zu schlagen. Mit deutlichem Abstand gewann die 28-Jährige aus dem niedersächsischen Dinklage den Titel im Grand Prix Special.

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Im Sattel ihres Hengstes Desperados setzte sie sich mit 82,490 Prozentpunkten klar durch und kündigte an: „Am Abend gibt es einen Sekt, richtig gefeiert wird zu Hause.“ Sprehe hatte bereits im Vorjahr zwei Titel gewonnen und ist nun auch Topfavoritin in der Kür am Sonntag.

Weil die Toppferde Totilas und Bella Rose fehlten, hatten Sprehe und ihr Hengst keine ernsthafte Konkurrenz im Kampf um den Titel. Einen Tag nach dem sicheren Sieg in der Qualifikation setzte sich das Paar unangefochten durch. „Ich bin sehr gut zufrieden“, kommentierte Sprehe und lobte ihren Hengst: „Er hat super mitgekämpft.“

Deutlich hinter Sprehe folgte Isabell Werth aus Rheinberg mit Don Johnson (78,000). Bronze sicherte sich Jessica Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit Unee (76,569) vor Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) mit Imperio (76,235).

Genauso glücklich wie die Siegerin war auch die Zweitplatzierte, denn Isabell Werth musste statt der zuletzt angeschlagenen Bella Rose ihr Zweitpferd Don Johnson satteln. „Es ist toll, wenn man so eine Alternative hat“, sagte die fünfmalige Olympiasiegerin über den Wallach: „Das ist sehr beruhigend, denn er ist inzwischen sehr konstant.“ Im Vorjahr war Don Johnson noch „hüpfend in der Luft“, wie Werth einen Aussetzer des Pferdes grinsend beschrieb.

Für die EM im August in Aachen setzt Werth allerdings auf Bella Rose, die bei der zweiten Sichtung in vier Wochen in Hagen bei Osnabrück starten soll. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht klappen sollte“, antwortete Werth auf die Frage, ob die Fitness des zuletzt pausierenden Pferdes ausreiche.

Beim Nationenpreis in Hagen hat auch Totilas die letzte Chance, sich für die EM zu qualifizieren. Das teuerste Dressurpferd der Welt und Matthias Rath sowie Werth und Bella Rose „werden dort nicht im Team reiten“, kündigte Bundestrainerin Monica Theodorescu an. Sie sollen in zwei Nebenprüfungen beweisen, dass sie fit für die EM sind.

Knapp zwei Stunden nach Sprehe feierte Evi Penzlin ihren Premieren-Titel bei den Springreiterinnen. Die 38-Jährige aus Itzehoe setzte sich im Stechen auf Ulika durch. „Ich kann es gar nicht fassen“, sagte die Freundin des schwedischen Weltklasse-Reiters Rolf-Göran Bengtsson.

Penzlin blieb als einzige Starterin mit ihrer zwölfjährigen Stute in insgesamt drei Runden sowie im Stechen ohne Abwurf. Die Plätze zwei und drei gingen an Simone Blum aus Zolling mit Flying Boy und Tina Deuerer (Bretten) mit Chanoc.

Um den Titel geht es am Sonntag für die Springreiter. Vor den beiden abschließenden Runden liegen fünf Reiter mit null Strafpunkten gleichauf. Als einziger aus diesem Quintett hat Carsten-Otto Nagel schon einmal die Meisterschaft gewonnen.