Dressur-DM: Damon Hill besser als Totilas

Balve (dpa) - Der Millionen-Hengst Totilas und sein Reiter Matthias Rath haben bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in Balve eine Niederlage kassiert. Die Titelverteidiger mussten sich am Samstag im Grand Prix Special Helen Langehanenberg aus Havixbeck geschlagen geben.

Mit ihrem zwölf Jahre alten Hengst Damon Hill zeigte sie einen Weltklasse-Ritt. Sie wurde mit herausragenden 85,822 Prozentpunkten belohnt und verwies Rath (83,156) auf Rang zwei. Dritte wurde Kristina Sprehe aus Dinklage auf Desperados (82,311).

„Ich bin überglücklich“, sagte die 30-Jährige Langehanenberg. Schon kurz vor dem Ende ihres Ritts, sei „ihr ein Tränchen herunter gefallen, weil es so gut lief“. Die Weltcup-Zweite lobte ihren Damon Hill: „Er ist perfekt, er war perfekt. Es war ein fantastisches Reitgefühl. Von mir aus hätte es weitergehen können.“

Verlierer Rath gab sich selbstkritisch: „Wenn Helen wie heute eine Superrunde geritten ist, darf man sich keinen Fehler erlauben.“ Der Reiter aus Kronberg und Totilas wirkten nicht so souverän wie bei ihrem Sieg im Grand Prix tags zuvor. „Wenn man 83 Prozentpunkte reitet, muss man sehr zufrieden sein. Im Moment ist das alles so eng, nicht nur international, sondern auch national“, meinte er.

Am Sonntag fällt die zweite Dressur-Entscheidung in der Grand Prix Kür. Auch hier ist Rath mit seinem Hengst Titelverteidiger. Der 27-Jährige war zuletzt wegen umstrittener Trainingsmethoden bei seinem Pferd kritisiert worden.

Das Championat in Balve ist auch die erste von zwei Sichtungen für die Olympischen Spiele in London. In Langehanenberg, Rath sowie der erst 25-jährigen Sprehe und ihren Pferden hat Bundestrainer Jonny Hilberath derzeit drei Duos zur Verfügung, die konstant Weltklasse-Wertungen von über 80 Prozentpunkten im Special erhalten. „Wir haben uns noch nie in solchen Sphären bewegt“, sagte Hilberath. Außer dem Trio empfahl sich in Balve Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Dablino (76,444) als Vierte. Die Nominierung erfolgt nach dem CHIO in Aachen Anfang Juli.

Ob die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth in London dabei sein kann, ist offen. Ihr bestes Pferd Don Johnson muss wegen einer Zerrung am Fesselgelenk vorne links vorerst aussetzen. Die Blessur hatte sich der Wallach am Freitag im Grand Prix zugezogen, fiel aber weniger schwer aus als befürchtet. „Wenn er eine Sehnenverletzung hätte, würde es mir schlechter gehen“, meinte die Rheinbergerin.

Bundestrainer Hilberath hat sie und ihr Top-Pferd noch nicht abgeschrieben. „Ich hoffe, dass Don Johnson noch in Aachen geht und wir ihn dort noch einmal sichten. Er war auf einem sehr, sehr guten Wege“, sagte er. Mit ihrem zweiten Pferd El Santo wurde Werth im Special nach einem missglückten Ritt Neunte.