Ostholt reitet erstmals zur Meisterschaft

Luhmühlen (dpa) - Am letzten Sprung hat Vielseitigkeitsreiter Kai Rüder die große Titelchance vertan und Andreas Ostholt zur deutschen Meisterschaft verholfen.

Weil Rüder bei den Titelkämpfen in Luhmühlen im abschließenden Springreiten mit Leprince de Bois insgesamt acht Strafpunkte kassierte, gewann Ostholt mit Franco Jeas. Für den 33 Jahre alte Reiter aus Warendorf war es der erste Titel.

„Endlich hat es mal hingehauen“, sagte der Sieger: „Ich habe gedacht, dass die anderen vor mir Null reiten, umso schöner ist es, dass es geklappt hat.“ Auch Marina Köhncke vergab die Chance, durch fünf Strafpunkte mit Calma Schelly (44,10) rutschte sie auf Platz fünf.

Der jüngere Bruder von Mannschafts-Olympiasieger Frank Ostholt schob sich dank der Patzer der Konkurrenz vom dritten auf den ersten Platz. Mit 39,30 Strafpunkten lag Ostholt knapp vor seinem Konkurrenten aus Landkirchen auf Fehmarn, der auf 39,50 Strafpunkte kam. Dritte wurde Vorjahressiegerin Julia Mestern (Schwaiganger) mit Schorsch (40,60).

Rüder war in dem kleinen Ort in der Lüneburger Heide dem Titel zum Greifen nahe. In der Dressur ging er in Führung und baute diese beim Geländeritt am Samstag sogar noch aus. Einen Abwurf hätte der 39-Jährige sich leisten können, doch der zweite wurde ihm zum Verhängnis.

„Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass die Meisterschaft am letzten Tag am letzten Hindernis entschieden wird“, sagte Rüder: „Hätte ich mir das mal verkniffen.“ Letztlich sei er froh, zumindest noch Vize-Meister geworden zu sein.

Auf den sechsten Platz kam Weltmeister Michael Jung. Mit seinem Drittpferd River of Joy (45,50) verpasste er eine bessere Platzierung, weil er im Gelände die erlaubte Zeit überschritten hatte.