„Wird sicher den ein oder anderen Pfiff geben“

Rotterdam (dpa) - Nach dem Kauf des niederländischen Dressur-Pferdes Totilas im Oktober vergangenen Jahres ist Paul Schockemöhle beleidigt und sogar bedroht worden. Nun muss das Wunderpferd mit seinem deutschen Reiter Matthias Rath erstmals in der alten Heimat antreten.

Schockemöhle sagte im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa, dass die Stimmung „inzwischen umgeschlagen“ sei, er rechnet aber mit dem „ein oder anderen Pfiff“.

Herr Schockemöhle, in den ersten Wochen nach dem Totilas-Kauf sind Sie im beschimpft und teilweise sogar bedroht worden - wie hat sich das in den vergangenen Monaten entwickelt?

Schockemöhle: „Da ist nichts mehr passiert. Ganz im Gegenteil, die Stimmung ist inzwischen umgeschlagen. Die Leute sind froh und begeistert. Ich kriege eigentlich nur noch positive Reaktionen, dass ich ihn gekauft habe.“

Sie haben kurz nach dem Kauf die EM in Rotterdam als „Ritt in der Höhle des Löwen“ beschrieben. Was erwarten Sie denn nun von den niederländischen Fans beim ersten Totilas-Auftritt in dessen alter Heimat?

Schockemöhle: „Ich glaube, dass die Holländer Sportsleute sind. Die Holländer sind im Pferdesport die am meisten kaufmännisch orientierten Leute, und sie verkaufen auch viele Pferde. Es wird sicher den ein oder anderen Pfiff geben, aber insgesamt wird das kein Problem.“

Drei Goldmedaillen sind für Totilas und Matthias Rath möglich. Mit welchen sportlichen Erwartungen reisen Sie nach Rotterdam?

Schockemöhle: „Ich bin nicht enttäuscht, wenn das nicht so klappt. Pferde sind auch nur Tiere, und er ist ein sehr sensibles Pferd. Da kann in der Hitze des Gefechts auch mal etwas anderes passieren als gewinnen.“