Nach McLaren-Report Russische Funktionäre empört wegen Doping-Vorwürfen

Moskau (dpa) - Russische Sportfunktionäre reagieren weiter empört auf den Vorwurf von systematischem Staatsdoping im neuen Bericht des WADA-Ermittlers Richard McLaren. Ein Anwalt des russischen Paralympischen Komitees sagte in Moskau, es gebe dafür keine Beweise.

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„Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass wie bei den Paralympikern unseren Sportlern ohne Beweise, dreist und zynisch das Recht auf die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen genommen wird“, sagte der Jurist Alexej Karpenko der Agentur Interfax.

Die russischen Behindertensportler waren im Sommer von den Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen worden. Karpenko verglich das Vorgehen gegen Russland mit dem Stalin-Terror 1937: „Man wird vorgeladen, angeklagt, Beweise werden nicht vorgelegt, und schon geht man für zehn Jahre ins Lager.“

McLaren spricht in seinem am Freitag vorgestellten Bericht von einer „institutionellen Verschwörung“ im russischen Sport. 1000 Sportler seien in das System verbotener Leistungssteigerung verwickelt gewesen. Ex-Sportminister Witali Mutko entgegnete, der von McLaren behauptete Austausch von Dopingproben bei den Olympischen Winterspielen 2014 könne nicht so geschehen sein. „In Sotschi wäre es unrealistisch gewesen, das zu tun, was man uns vorwirft“, sagte der jetzige Vizeregierungschef der Agentur Tass.

Ein anderer früherer Sportminister, Wjatscheslaw Fetissow, forderte, die Dopingproben aller Olympia-Teilnehmer in London 2012, Sotschi 2014 und Rio 2016 noch einmal zu überprüfen. „Dann werden wir endlich sehen, welches Ausmaß dieses Übel hat, und wie wir dagegen kämpfen können“, sagte der frühere Weltklasse-Eishockeyspieler.