Schalke 04: Huntelaar trifft, Dutt redet sich raus
Schalkes 2:0-Sieg lässt Leverkusen um alle Ziele fürchten.
Gelsenkirchen. Die Spieler des FC Schalke 04 holten sich ihr verdientes Lob ab. Kaum einer der über 60 000 Zuschauer hatte die Arena verlassen, weil sie ihrer Zufriedenheit mit Applaus Ausdruck verleihen wollten.
Das 2:0 gegen Bayer 04 Leverkusen war vor allem ein Sieg des Willens, den Klaas-Jan Huntelaar mit seinen zwei Kopfballtreffern herstellte. Damit hat der Holländer seine persönliche Bilanz auf 40 Tore in 38 Pflichtspielen nach oben katapultiert.
Mit diesem Erfolg haben sich die Königsblauen auf den dritten Platz vorgearbeitet und befinden sich im Hinblick auf ihr Saisonziel im Soll, am Ende unter den ersten drei Teams platziert zu sein. Die spielerische Überlegenheit war derart groß, dass sich das Ergebnis geradezu schmeichelhaft darstellte.
Die Leverkusener wirkten bei ihrer dritten Pleite in Folge schlicht überfordert, weil sie grundlegende kämpferische Tugenden und den Teamgedanken vermissen ließen. „Ich hatte zwischenzeitlich nicht das Gefühl, dass wir alles rausgeholt haben. Wir müssen mehr Gas geben, um Platz fünf zu sichern“, sagte Sportdirektor Rudi Völler.
Ein Hinweis, der gewiss auch an Robin Dutt gerichtet war. Der Trainer der Leverkusener räumte den schwachen Auftritt zwar ein und kam aber dann zu einer bemerkenswerten Erkenntnis: „Die Saison ist lang.“ Seine Mannschaft sei „ziemlich an der Kante. Jede Woche fliegt uns ein Muskel um die Ohren“.
Dabei hatte sich die Werkself bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals verabschiedet und in der Champions League acht Spiele absolviert, was den Spielern im Kader durchaus zuzumuten ist.
Doch hat Dutt da seine eigene Auffassung: „Der ein oder andere Spieler musste in den letzten Wochen mehr als an seine Grenze gehen. Um ein paar Prozent mehr raus zu kitzeln, brauchst du das Instrument des Konkurrenzkampfes“, sagt Dutt. Dies habe er derzeit nicht zur Verfügung.
Dabei saßen auf der Ersatzbank in Schalke noch so namhafte Spieler wie Tranquillo Barnetta, Manuel Friedrich oder Eren Derdiyok, die in anderen Teams Kandidaten für Stammplätze wären. Während sich Dutt weitere Ausreden ausdenken kann, können sich die Schalker gestärkt auf das Europa-League-Viertelfinale gegen Athletic Bilbao vorbereiten.