Schwimmen-Bundestrainer kritisiert fehlende Athletik

Berlin (dpa) - Der neue Chef-Bundestrainer Henning Lambertz hat Defizite im Athletiktraining mancher Spitzenschwimmer ausgemacht.

„Wenn wir Männer in der Nationalmannschaft haben, die keine fünf Klimmzüge schaffen - ich nenne jetzt keine Namen -, muss es uns nicht wundern, wenn diese Leute nicht in der Lage sind, ihre Leistung drei- oder viermal zu wiederholen“, sagte Lambertz in einem Interview des Fachmagazins „SWIM“.

Die Europameisterschaft im vergangenen Mai nur zwei Monate vor den dann medaillenlosen Olympischen Spielen mit der besten Mannschaft zu besetzen, habe einen „doppelten Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärte der 42-Jährige. „Als Cheftrainer würde ich das so nicht noch einmal machen. Dann schick ich lieber das Perspektivteam zur EM.“

Bis zu den deutschen Meisterschaften Ende April bleibt Lambertz zugleich auch Essener Stützpunkttrainer. Als einer seiner ersten Amtshandlungen als Chef-Bundestrainer sagte er die vom 12. bis 14. Juli geplanten „German Open“ ab. Es sei nicht gelungen, „einen adäquaten Austragungsort zu finden“, gab Lambertz auf der Homepage des Deutschen Schwimm-Verbandes bekannt. Stattdessen solle sich die „zweite Reihe“ bei einem Top-Wettkampf in Paris Anfang Juli kurz vor der WM in Barcelona (19. Juli bis 4. August) international zeigen.