Schwimmstar Biedermann mit Olympia-Test zufrieden
London (dpa) - Paul Biedermann hat beim Test des Olympia-Beckens in London nebenbei zweimal die EM-Norm unterboten. In 1:48,72 Minuten gewann der Weltrekordler beim Olympia-Check in London über 200 Meter Freistil seinen Vorlauf und war dabei der drittschnellste Schwimmer im Aquatics Center.
Am besten war der französische Weltjahresbeste Yannick Agnel in 1:46,73 Minuten unterwegs. Beide beendeten damit den Wettkampftag, denn auf Platzierungen kam es ihnen nicht an. „Es geht hier in erster Linie darum, olympische Luft zu schnuppern und die Laufwege in der Halle kennenzulernen“, sagte Biedermann, der schon über 400 Meter Freistil am Vortag schneller als die Quali-Zeit gewesen war.
Für die Europameisterschaften in Debrecen (Ungarn) vom 21. bis 27. Mai war der 25-Jährige aber aufgrund seiner Leistungen von der WM in Shanghai, wo er zweimal Einzel- und einmal Staffel-Bronze holte, bereits qualifiziert. In der britischen Hauptstadt war es dem Sportler aus Halle/Saale vor allem wichtig, sich schon mal mit dem Rundherum für die Sommerspiele anzufreunden. „Das hier ist ziemlich gut organisiert. Wenn die das so durchziehen bei den Olympischen Spielen, dann wird das ein richtiger Kracher.“
Ein zwölfköpfiges Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) hatte den vorolympischen Trip mitgemacht. Biedermann & Co. wollen die Daheimgebliebenen aber informieren. Der deutsche Top-Schwimmer fertigte dazu gar ein Filmchen an. „Ich hab' schon einiges zusammengedreht, zumindest mal die Wege und den Pool, einfach mal so ein kleiner Einblick, wer Lust hat, dem kann ich das dann zusenden“, sagte der Doppel-Weltmeister von Rom 2009.
Ähnlich wie Biedermann ging auch Kontrahent Agnel die Sache an. Er reiste ebenfalls vorzeitig aus London ab. „Es war nur ein kleiner Trip, um zu sehen, wie es hier ist, wie der Pool ist“, erklärte der Franzose.
Auch wenn die Zeiten keine große Rolle für Biedermann spielten - mit 3:50,95 Minuten über die 400 Meter war er wie sein Trainer nicht zufrieden. „Es hätte ein wenig schneller sein dürfen, aber er hatte keine Konkurrenz“, sagte Frank Embacher.
Für die deutschen Schwimmer geht es am Wochenende (9. bis 11. März) in Magdeburg weiter. Dort ist auch der Rest der EM- und Olympia-Kandidaten um Britta Steffen am Start. Biedermann verzichtet auf eine Teilnahme. Ernst wird es für ihn bei den deutschen Meisterschaften in Berlin, wo es vom 10. bis 14. Mai um die Olympia-Tickets geht.
In London konnte sich Hendrik Feldwehr (Essen) für die EM qualifizieren. Er unterbot in 1:00,48 Minuten über 100 Meter Brust die geforderte Norm deutlich und schwamm sich auf Platz zwei der Weltjahresbestenliste.