Sicherheit beim Fußball: Repression allein ist keine Lösung

Forscher fordert mehr Dialog mit den Fans.

Münster. Henk Erik Meier ist Professor für Sportwissenschaften an der Universität Münster. Er beschäftigt sich mit den Themen Zuschauerforschung und Sportpolitik und sagt, dass die Entscheidung von Frankfurt nur der Auftakt zu mehr Gesprächen sein kann.

Herr Meier, haben die Vereine in Frankfurt mit der Zustimmung zum Sicherheitskonzept die richtige Entscheidung getroffen?

Meier: Der richtige Weg kann nicht allein mehr Repression sein. Es geht um die Frage, welchen Anspruch die Fans haben, gehört zu werden. Der überwiegende Anteil der Stadionbesucher ist friedlich. Es wird Akzeptanzprobleme bei den Vereinen und den Fans geben, und weitere Proteste.

Was ist der Grund dafür?

Meier: Man hat das Gefühl, dass aufgrund einer gefühlten Bedrohungslage entschieden wird. Das hat etwas Irrationales an sich. Die Polizeistatistiken, die zu diesen Entscheidungen geführt haben, werden ja kontrovers diskutiert.

Wie könnte man die Kommunikation mit den Fan-Verbänden verbessern?

Meier: Man muss die Fan-Vereinigungen mit einbeziehen und Angebote machen. Etwa indem man sagt: Es gibt erst Repressionen, wenn die Selbstregulierung der Fankurve nicht funktioniert. Andere Entwicklungsansätze, wie die Abschaffung der Stehplätze oder mehr Repression sind nicht im Interesse von Fans und Vereinen. tsn