WADA-Forderung Sportler sollen bei Clenbuterol „nicht Beweislast tragen“

Montreal (dpa) - Sportler dürfen nach positiven Dopingtests auf Clenbuterol „nicht die Beweislast tragen“, dass die verbotene Substanz nach Fleischverzehr in sogenannten Risiko-Ländern in ihren Körper gelangt sei, forderte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in einem Statement.

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In bestimmten Ländern, vor allem in China, sei die Kontaminierung von Fleisch mit dem Kälbermastmittel Clenbuterol erheblich. Der Fleischgenuss durch Athleten, die bei Wettkämpfen oder zum Training in China oder anderen Ländern weilten, habe seit 2010 schon in hunderten Fällen zu auffälligen Werten und damit zu Sanktionen geführt.

Ihre Unschuld zum Teil noch nach acht Jahren nun selbst beweisen zu müssen, sei für die Athleten „unzumutbar“, heißt es in der Erklärung. „Die pharmakologische Zuführung von Clenbuterol für Dopingzwecke wird nicht ungestraft bleiben“, stellte die WADA aber klar. „Wir werden weiterhin in die Forschung investieren, um dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen“, sagte WADA-Generaldirektor Olivier Niggli.

Die WADA reagierte damit auf einen ARD-Bericht, wonach das Internationale Olympische Komitee Dopingproben mit Clenbuterol verschwiegen und die Fälle nicht weiter verfolgt haben soll. Das IOC erwiderte, diese Fälle mit nur geringfügigen Clenbuterol-Werten in Übereinstimmung mit der WADA eingestellt zu haben. „Bei der Analyse der eingelagerten Urin-Proben der Peking-Spiele 2008 sind vom Labor eine Anzahl von Fällen von Athleten mehrerer Länder und verschiedener Sportarten mit einem sehr geringen Level von Clenbuterol analysiert worden“, hieß es in der IOC-Erklärung.