50. Sieg auf der ATP-Tour: Djokovic überholt Becker
Indian Wells (dpa) - Novak Djokovic hat seinen Trainer Boris Becker hinter sich gelassen - zumindest was die Anzahl der Turniererfolge angeht. Mit dem 6:3, 6:7 (5:7), 6:2 gegen Roger Federer im Finale von Indian Wells feierte der 27 Jahre alte Serbe seinen 50. Sieg auf der ATP-Tour.
Becker hatte in seiner Karriere als Tennisprofi zwischen 1984 und 1999 insgesamt 49 Titel gewonnen. „Ich denke, dass ich mir alles hart erarbeiten muss. So war es auch heute. Es ist großartig, ein so bedeutendes Turnier zu gewinnen“, freute sich Djokovic, nachdem sein Schweizer Gegner nach 2:17 Stunden einen Vorhandball um Zentimeter ins Seiten-Aus geschlagen hatte.
Der „Djoker“ triumphierte zum vierten Mal in Indian Wells und zog mit Rekordchampion Federer gleich. „Novak hat die meiste Zeit über geführt und am Ende einfach einen Gang höher geschaltet. Bei mir gab es mehr Aufs und Abs, er war etwas solider. Deshalb hat er den Sieg verdient“, resümierte der Schweizer. Bei den Frauen gab es eine Premiere: mit Simona Halep gewann erstmals eine Rumänin das mit 5,38 Millionen Dollar dotierte Event. Die Weltrangliste-Dritte setzte sich mit 2:6, 7:5, 6:4 gegen Jelena Jankovic aus Serbien durch.
Zum dritten Mal standen sich beide beim wichtigsten Turnier nach den vier Grand Slams gegenüber. Zum dritten Mal boten sie den Fans auf dem ausverkauften Centre Court einen Klassiker über drei Sätze. Und zum dritten Mal hieß der Sieger - wie schon im Halbfinale 2011 und im Vorjahres-Endspiel - Djokovic.
„Dieser Sieg wird mir Selbstvertrauen geben für die nächsten Partien gegen Roger und den Rest der Saison“, betonte der 27-Jährige, der von einem „großartigen Match“ seinerseits sprach. Vor einem Monat hatte er im Finale von Dubai noch in zwei Sätzen gegen Federer verloren. Diesmal sah alles nach einem klaren Sieg aus. 6:2, 4:3 lag Djokovic bei eigenem Aufschlag vorn. Doch Federer kämpfte sich zurück und wurde mit einem Break zum 4:4 belohnt.
Im Tie-Break zeigte Djokovic unerwartet Nerven. Ihm unterliefen drei Doppelfehler - der letzte zum 5:6 bedeutete Satzball für Federer, den sich dieser nicht entgehen ließ. „Solche Sachen passieren im Sport. Es ist wichtig, sich zu sammeln und auf den nächsten Punkt zu fokussieren“, meinte der Weltranglisten-Erste, der den Entscheidungssatz beherrschte und das entscheidende Break zum 4:2 schaffte.
Wie schon im Vorjahr fliegt Djokovic als Champion von Kalifornien zum nächsten Hartplatz-Highlight nach Miami. Dort ist er ebenfalls Titelverteidiger und natürlich wieder Top-Favorit. Ein Duell mit dem Weltranglisten-Zweiten, Federer - es wäre das 39. - wird es auf der Palmen-Insel Key Biscayne nicht geben, denn der Schweizer pausiert.