Abstieg droht: Nach Mayer-Pleite 2:2 gegen Polen
Berlin (dpa) - Die deutsche Tennis-Auswahl muss um den Verbleib in der Davis-Cup-Weltgruppe bangen. Florian Mayer verlor im Relegationsspiel gegen Polen 2:6, 6:4, 2:6, 3:6 gegen Außenseiter Kamil Majchrzak und verpasste in Berlin wie schon das deutsche Doppel am Vortag die Entscheidung.
Vor dem letzten Einzel zwischen Jan-Lennard Struff und Hubert Hurkacz steht es damit 2:2. Zuletzt war ein deutsches Davis-Cup-Team 2003 aus der Weltgruppe der besten 16 Nationen abgestiegen.
„Er hat leider nie zu seiner Lockerheit gefunden, auch nicht nach dem zweiten Satz“, sagte der deutsche Kapitän Michael Kohlmann nach Mayers verkrampfter Vorstellung. „Der Pole hat es clever gemacht. Er hat Flo das Spiel entscheiden lassen.“
Wie schon am Freitag bei seinem Vier-Satz-Erfolg über Hurkacz bekam ausgerechnet der erfahrene Mayer seine Nerven nicht in den Griff und wirkte von Beginn an seltsam gehemmt. Schnell stand es bei schönestem Tennis-Wetter im Steffi-Graf-Stadion 0:4. Die Chance, noch einmal in den Satz zurückzukehren, verpasste der Bayreuther beim Stand von 2:4 und zwei Breakbällen. Mit einem Doppelfehler schenkte er dem Weltranglisten-277. den Durchgang.
Obwohl Mayer sich nach dem Break zum 5:4 den zweiten Satz holte, schien weiterhin zentnerschwerer Druck auf dem sensiblen Routinier zu lasten. Den Aufschlagverlust zum 0:2 vermied Mayer mit Glück und gegnerischer Hilfe, beim 1:3 war es dann aber soweit. Der 59. der Weltrangliste bewegte sich oft schlecht, stand dann nicht gut zum Ball und machte trotz manch gelungener Aktion immer wieder kaum begreifliche Fehler. Wieder vergab der bald 33-Jährige beim Stand von 2:4 zwei Möglichkeiten auf das Rebreak.
Dem am Freitag in fünf Sätzen gegen Struff unterlegenen Majchrzak war von seinen Oberschenkelproblemen aus diesem Match nichts mehr anzumerken. Der laufstarke 20-Jährige verteilte klug die Bälle, agierte taktisch geschickt und musste zu oft nur auf die Fehler von Mayer warten. Mit dem verlorenen Aufschlagsspiel zum 2:4 im vierten Satz war die Entscheidung zugunsten von Majchrzak gefallen, nach 2:15 Stunden nutzte er seinen dritten Matchball.