ATP-WM: Djokovic gegen den Rest

London (dpa) - Sein Trainer Boris Becker adelte ihn jüngst für die wohl herausragendste Saison, die ein Tennisprofi je gespielt hat. Novak Djokovic hat 2015 bislang 83 Matches gespielt und nur 5 davon verloren.

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Drei Grand-Slam-Titel holte er, nur bei den French Open unterlag er im Finale dem Schweizer Stan Wawrinka. Zum Auftakt der ATP-WM in London trifft der Weltranglisten-Erste aus Serbien auf den Japaner Kei Nishikori. Im Abendspiel stehen sich der Schweizer Roger Federer und Tomas Berdych aus Tschechien gegenüber. Die acht Teilnehmer der World-Tour-Finals:

GRUPPE STAN SMITH:

NOVAK DJOKOVIC (SERBIEN/28/Weltranglisten-1./10 Titel 2015): Strebt seinen vierten Titel nacheinander beim Jahresabschluss der besten acht Profis der Saison an. Dominiert aktuell das Herren-Tennis wie selten ein Spieler zuvor. Djokovic habe 2015 „nicht ein schlechtes Match gespielt“, sagte sein Trainer Boris Becker jüngst. Alles andere als die erfolgreiche Titelverteidigung wäre eine Überraschung.

ROGER FEDERER (SCHWEIZ/34/3./6): Könnte mit einem siebten Titel nach 2003, 2004, 2006, 2007, 2010 und 2011 seinen WM-Rekord ausbauen. „Die ATP-Finals hatten für mich schon immer eine hohe Priorität“, sagte Federer. Zum Auftakt trifft er auf Tomas Berdych, gegen den er seit fast drei Jahren nicht mehr verloren hat. Vor einem Jahr musste er vor dem Finale gegen Djokovic wegen Rückenbeschwerden zurückziehen.

TOMAS BERDYCH (TSCHECHIEN/30/6./2): Zählt seit Jahren konstant zur Weltspitze und hat sich in den Top Ten etabliert. Gewann 2012 und 2013 mit Tschechien den Davis Cup und gilt als starker Hallenspieler. Holte in diesem Jahr zwei Titel (Stockholm/Shenzhen). Bei Grand-Slam-Turnieren erst einmal im Finale (2010 in Wimbledon). Klarer Außenseiter in der Gruppe hinter Federer und Djokovic.

KEI NISHIKORI (JAPAN/25/8./3): Der US-Open-Finalist von 2014 war der große Aufsteiger des Vorjahres. Zuletzt allerdings stagnierte der 25 Jahre alte Japaner, in London mit Abstand der jüngste Spieler im Feld, etwas. Erreichte seit seinem Turniersieg in Washington Anfang August kein Endspiel mehr. Hat sich als Achter gerade noch qualifiziert, ein Halbfinal-Einzug wäre eine Überraschung.

GRUPPE ILIE NASTASE:

ANDY MURRAY (GROSSBRITANNIEN/28/2./4): Sorgte mit seiner Aussage, eventuell auf die WM zu verzichten, um sich für das Davis-Cup-Finale zu schonen, für Wirbel. Trainierte unter der Woche zur Vorbereitung auf das Duell in Belgien Ende November auf Sand. Stand beim Masters-Turnier in Paris im Finale. Vom Papier her neben Wawrinka Favorit auf das Halbfinale.

STAN WAWRINKA (SCHWEIZ/30/4./4): Lieferte sich im vergangenen Jahr ein denkwürdiges Halbfinal-Duell mit Federer. Vergab vier Matchbälle und musste sich geschlagen geben. Der anschließende Disput in der Kabine ist längst abgehakt. „Ich fühle mich viel besser als vor einem Jahr, weil ich seit den US Open gut gespielt habe“, sagte Wawrinka, für den die WM „eine enorme Sache“ ist. Das Halbfinale ist drin.

RAFAEL NADAL (SPANIEN/29/5./3): Kämpft nach seiner Verletzungspause um die Rückkehr in die Weltspitze. Hat nach eigenen Angaben keine Titel-Ambitionen. „Ich will mich einfach weiter verbessern“, sagte der 14-malige Grand-Slam-Gewinner. Der Linkshänder trifft in seinem ersten Match am Montag auf French-Open-Champion Stan Wawrinka. Ein Halbfinal-Einzug wäre als Erfolg zu werten.

DAVID FERRER (SPANIEN/33/7./5): Schon zum siebten Mal für die ATP-WM qualifiziert. Stand einmal im Halbfinale, einmal im Endspiel. Die Nummer sieben hat in diesem Jahr fünf Turniere gewonnen, zuletzt Ende Oktober in Wien. Ist zwar ein zäher Dauerläufer, gilt aber als Außenseiter in der Gruppe. Angesichts der Konkurrenten Murray, Wawrinka und Nadal käme (s)ein Halbfinal-Einzug überraschend.