Auch Petkovic scheitert in Melbourne - Barthel weiter

Melbourne (dpa) - Andrea Petkovic hat mit ihrem Erstrunden-Aus die Pleitenserie der deutschen Tennis-Damen bei den Australian Open fortgesetzt.

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Die Weltranglisten-13. aus Darmstadt verlor in Melbourne gegen Madison Brengle aus den USA nach 2:20 Stunden mit 7:5, 6:7 (4:7), 3:6. Dabei gab die 27-Jährige im zweiten Satz eine 5:3-Führung aus der Hand und verlor nach dem verlorenen Tiebreak völlig die Kontrolle über das Spiel.

„Mir hat in den entscheidenden Momenten das Selbstbewusstsein gefehlt, natürlich bin ich enttäuscht“, sagte Petkovic nach der Niederlage gegen die Nummer 64 der Welt, die zuletzt beim WTA-Turnier in Hobart im Finale stand. „Ich habe gut angefangen, aber dann hat sie in einer Phase vom 3:5 bis zum 0:3 unglaublich gespielt“, haderte die Hessin, wollte aber von einem „Riesenskandal oder einer Riesenüberraschung“ nichts wissen. „Das Damen-Tennis ist unheimlich stark geworden, du kannst dir keine Schwächephase erlauben“, sagte Petkovic, die sich in der Pressekonferenz erstaunlich gefasst zeigte.

„Ich habe schon so viele Niederlagen kassiert in meinem Leben, diese eine wird mich nicht umhauen“, sagte die deutsche Nummer zwei, räumte aber auch ein: „Ich werde trotzdem heute Nacht kein Auge zumachen.“

Tags zuvor waren bereits die an Nummer neun gesetzte Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Annika Beck, Anna-Lena Friedsam und Tatjana Maria frühzeitig gescheitert. Damit steht erstmals seit acht Jahren keine Spielerin aus dem Trio Kerber, Petkovic, Lisicki bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde. Zuletzt war dies bei den Australian Open 2007 der Fall gewesen. „Ich bin auch im Moment perplex, das ist eine neue Situation für mich“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. „Dass es im Kollektiv so eingeschlagen hat, kann man nicht schönreden. Das hat mich auch ein bisschen umgehauen.“

Von ihren Spielerinnen forderte die 41-Jährige eine Aufarbeitung der Niederlagen und eine kritische Selbstanalyse. „Sie müssen jetzt alle in sich gehen und mit ihren Teams die Fehler besprechen und analysieren“, sagte Rittner und gab zu: „Ich bin auch total traurig, das geht auch an mir nicht spurlos vorbei.“ Für die Fed-Cup-Partie Anfang Februar gegen Australien erhofft sich die Teamchefin eine „Schocktherapie“. „Das war jetzt ein Riesen-Rückschritt, ist aber auch eine große Chance, daraus zu lernen“, sagte die Wahl-Kölnerin.

Barthel folgte Julia Görges und Carina Witthöft in die zweite Runde. Die 24-Jährige aus Neumünster besiegte die Kroatin Donna Vekic 3:6, 6:4, 6:2 und bekommt es nun mit Wimbledon- und Fed-Cup-Siegerin Petra Kvitova zu tun. Die Tschechin ist an Nummer vier gesetzt.