Becker will nicht Kühnen-Nachfolger werden
Berlin (dpa) - Boris Becker will definitiv nicht die Nachfolge des zurückgetretenen Davis-Cup-Teamchefs Patrik Kühnen beim Deutschen Tennis Bund (DTB) antreten.
„Nein, ausgeschlossen. Ich hätte zwar das Know-how, aber nicht die Zeit. Das ist keine Tätigkeit für vier bis sechs Wochen im Jahr, sondern ein Fulltime-Job“, sagte der dreimalige Wimbledon-Sieger der „Bild“-Zeitung.
Zum Anforderungsprofil des Kühnen-Nachfolgers meinte der 44-Jährige: „Der Neue muss mit den Charakteren der Spieler umgehen können und natürlich auch mit dem Präsidium - was Patrik sehr gut konnte. Idealerweise sollte der neue Teamchef selbst Weltklassespieler gewesen sein.“
Zu den Gründen für Kühnens Abgang sagte Becker, der 1997 selbst Chef des deutschen Davis-Cup-Teams war: „(Philipp) Kohlschreiber hat sich offen gegen ihn ausgesprochen. Wenn die Nummer 1 des Landes gegen dich ist, wird es sehr schwierig“, so Becker. „Zehn Jahre Teamchef ist eine lange Zeit, vielleicht tut dem deutschen Herrentennis ein Neuanfang auf dieser Position auch gut.“
Der 46-jährige Kühnen hatte zuvor seinen Rücktritt erklärt. Dem war unter anderen eine Auseinandersetzung mit Spitzenspieler Philipp Kohlschreiber vorausgegangen.