Tennis-Legende motiviert Becker will wieder als Trainer arbeiten
Paris (dpa) - Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker will in naher Zukunft wieder als Trainer tätig sein. Zwar mache ihm seine Arbeit als TV-Kommentator bei Eurosport sehr viel Spaß.
„Ich muss aber auch sagen: Natürlich juckt’s mich, wieder auf dem Platz zu stehen. Alles andere wäre auch gelogen“, sagte Becker in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.
Allerdings müssten „viele Faktoren“ für ein neues Engagement stimmen. „Es muss der richtige Spieler sein, der richtige Zeitpunkt“, sagte Becker, der bis Ende 2016 drei Jahre lang überaus erfolgreich als Coach des Serben Novak Djokovic fungiert hatte. Auch deshalb sucht Becker einen Profi mit hohen Ambitionen. „Das Ziel muss schon sein, dass der Spieler ein Turnier wie hier gewinnt. Und nicht nur die zweite, dritte Runde erreichen will“, sagte Becker während der derzeit laufenden French Open in Paris.
Ein Engagement als Trainer der derzeit in der Krise steckenden Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber schloss Becker aber erneut aus. „Ich mag sie sehr gerne und habe angeboten, wir können uns gerne jederzeit mal unterhalten“, sagte Becker. „Dann gleich weiter zu fantasieren, dass ich der nächste Trainer bin — also das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte der 49-Jährige.
Eine Rolle im Team von Deutschlands großer Tennis-Hoffnung Alexander Zverev könne dagegen interessant sein. „Sascha ist ein Rohdiamant. Aber einer, der noch geschliffen werden muss. Er hat noch ein paar Schwächen“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger über den 20 Jahre alten Hamburger. Zwar habe Zverev mit seinem Vater einen guten Coach. „Dass aber Sascha, um im Konzert der Großen mitzuspielen, eine Stimme hören muss irgendwann, die in diesem Konzert schon mitgespielt hat, davon bin ich überzeugt“, sagte Becker. „Wer das ist, muss dann Sascha mit seinem Vater und Bruder entscheiden.“