DTB-Chef Altenburg glaubt an den Erfolg der Damen
Limoges (dpa) - Karl-Georg Altenburg ist seit 2011 Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Vor der Fed-Cup-Partie in Frankreich spricht er im Interview der Nachrichtenagentur dpa über die deutschen Chancen, die Absage von Mona Barthel und die Zukunft von Teamchefin Barbara Rittner.
Wie schätzen Sie nach all den neuesten Entwicklungen - Bartoli-Comeback, Kerber-Absage - die Chancen des deutschen Teams in Frankreich ein?
Karl-Georg Altenburg: „Die Verletzung von Angelique Kerber und die ebenfalls verletzungsbedingte Absage von Andrea Petkovic vor einigen Wochen machen die Aufgabe ganz sicher nicht leichter. Trotzdem haben wir mit Julia Görges, Sabine Lisicki, Anna-Lena Grönefeld und Annika Beck ein erstklassiges Team, das auch in Limoges erfolgreich sein kann und aus meiner Sicht auch erfolgreich sein wird.“
Vor einigen Wochen noch war das DTB-Team klar in der Favoritenrolle, nun haben sich die Vorzeichen deutlich geändert. Wie bitter wäre gerade nach der Davis-Cup-Niederlage der Herren in Argentinien am vergangenen Wochenende eine weitere Niederlage - auch und vor allem für das Image und die öffentliche Wahrnehmung des deutschen Tennis?
Altenburg: „Natürlich wäre es eine vergebene Chance, einen frischen Impuls für das deutsche Tennis zu setzen. Im übrigen können wir uns bei unserer Arbeit nicht nur auf mögliche Erfolge der Nationalmannschaften verlassen, sondern müssen viel breiter ansetzen. Aber wie schon gesagt: Ich glaube an den Erfolg unserer deutschen Damen.“
Sollte es schiefgehen und die deutschen Damen in Frankreich verlieren, muss sich dann auch die Teamchefin hinterfragen bzw. muss sich Barbara Rittner bei einem Misserfolg Sorgen um ihren Job machen?
Altenburg: „Barbara Rittner hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet und im deutschen Damen-Tennis Strukturen geschaffen, die wir bei den Herren mit unseren neuen Trainern Carsten Arriens und Michael Kohlmann in nächster Zukunft erst noch aufbauen wollen. Ihre Arbeit zeigt deutlich Wirkung, daran würde auch eine Niederlage in Limoges nichts ändern. Wir werden auch zukünftig langfristige Perspektiven nicht kurzzeitigen Misserfolgen opfern.“
Mona Barthel hat abgesagt, weil sie sich auf ihre Einzelkarriere konzentrieren will. Können Sie das nachvollziehen?
Altenburg: „Mona Barthel war für das deutsche Team vorgesehen und sie hat selbst entschieden, sich im Augenblick auf ihre Einzelkarriere zu konzentrieren. Darüber waren wir nicht glücklich, aber wir haben diese Entscheidung respektiert. Sie spielt ganz sicher auch weiterhin in den Planungen von Barbara Rittner eine Rolle. Das alles kann sich bereits zum zweiten Spiel im April ändern.“