DTB-Chef von Waldenfels will Stich als Nachfolger
Hamburg (dpa) - Im Machtkampf um den Chefposten beim Deutschen Tennis Bund (DTB) hat sich Verbandspräsident Georg von Waldenfels für Michael Stich als Nachfolger ausgesprochen.
„Wenn er antritt, würde ich sofort meine Kandidatur zurückziehen“, sagte von Waldenfels der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Hamburger Abendblatts“. Er sei dafür, den Wimbledonsieger von 1991 „als Kandidaten zu nehmen, der verbindet und nicht spaltet“.
Stich werde sich bei der nächsten DTB-Mitgliederversammlung am 13. November in Berlin aber sicher keiner Kampfkandidatur stellen, meinte der 67-Jährige. Vielmehr geht von Waldenfels davon aus, dass der frühere Weltranglisten-Zweite für eine eventuelle Kandidatur die Mehrheit der 18 Landesverbände hinter sich wissen will. „Entscheidend sind jetzt die Landesverbandspräsidenten“, sagte von Waldenfels.
Stich wollte den Vorstoß des früheren bayerischen Finanzministers nicht kommentieren. „Herr Stich beteiligt sich nicht an Spekulationen“, teilte seine PR-Referentin Karen Krüger mit.
Nach derzeitigem Stand stellen sich am Sonntag kommender Woche der seit 1999 amtierende von Waldenfels und Bank-Manager Karl-Georg Altenburg zur Wahl. Die beiden Kandidaten haben sehr unterschiedliche Vorstellung davon, wie der DTB zu führen ist. Bislang wird der Verband mit Sitz in Hamburg von Ehrenamtlichen gesteuert. Altenburg, Deutschlandchef der amerikanischen Investment-Bank JP Morgan, will den DTB professionalisieren.
Wie Altenburg zu einem möglichen Engagement von Stich steht, ist nicht klar. Auf dpa-Nachfrage wollte er keinerlei Stellung beziehen.