DTB-Präsident Altenburg zieht positive Bilanz

Berlin (dpa) - Karl-Georg Altenburg hat weiter Spaß am Nebenjob als Präsident des Deutschen Tennis Bundes. Dem Bankmanager blies zuletzt der Gegenwind ins Gesicht, an einen Rücktritt habe er aber nie gedacht, versicherte Altenburg bei einer Bilanz seiner ersten beiden Amtsjahre in Berlin.

„Ich bin weiter fest von der Sache überzeugt“, versicherte er zweieinhalb Wochen vor der Mitgliederversammlung am 10. November in Frankfurt. Ob er sich 2014 zur Wiederwahl für drei weitere Jahre stellt, ließ Altenburg offen. Diese Frage habe ihn bisher noch keine Sekunde beschäftigt, versicherte der DTB-Chef, dem interne Kritiker Führungsschwäche, Unwissenheit und Beratungsresistenz vorwerfen.

Das DTB-Präsidium muss nach Widerstand aus einigen Landesverbänden auf der Mitgliederversammlung eine Beschneidung seiner bisherigen Kompetenzen hinnehmen. Dies war während einer Außerordentlichen Versammlung vor einigen Wochen am Rande des Davis-Cup-Relegationsspiels in Ulm beschlossen worden.

Die Bilanz seiner bisherigen Amtszeit fiel trotz Problemen naturgemäß positiv aus. „Wir kommen gut voran bei den wichtigen Themen - außer, dass es wie immer langsamer geht, als man sich das wünscht oder auch vorstellt“, sagte Altenburg. Schulden habe der einst reiche Verband nicht mehr, man habe aber im operativen Geschäft finanziell zu kämpfen.

Das diesjährige Abschneiden der deutschen Profis um Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki, WM-Teilnehmerin Angelique Kerber und den zuletzt in Wien siegreichen Altmeister Tommy Haas erfreut den DTB-Chef. Auch die Nachwuchssituation im Damen-Bereich sieht er optimistisch.

Dass ARD und ZDF auch bis 2016 weiterhin nicht aus Wimbledon übertragen, beurteilte Altenburg zurückhaltend. Mit Blick auf die Kooperation mit ProSieben und Sat.1 kann er sich vorstellen, dass ein Wimbledon-Endspiel mit deutscher Beteiligung künftig bei Sat.1 im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen ist. Lisickis Finale lief in diesem Jahr nur beim Pay-TV-Sender Sky. Der TV-Kanal Sat.1 Gold hatte zuletzt das deutsche Davis-Cup-Spiel gezeigt und überträgt in dieser Woche Halbfinals und Endspiel der WTA-Championships. Außerdem sind die Kerber-Matches aus Istanbul im Internet zu sehen. Für ein Davis-Cup-Heimspiel auf Sat.1 sei die Zeit wegen der Quoten noch nicht reif. „Das zarte Pflänzchen muss aufgebaut werden“, räumte Altenburg ein. „Wichtig ist, dass die Entwicklung eingeleitet ist.“

Mit Boris Becker, der einst wie Steffi Graf und Michael Stich Millionen vor die Fernsehgeräte lockte, gebe es aktuell keine Kontakte. Er habe Becker an verschiedenen Stellen um Rat gefragt „und auch immer guten Rat bekommen“. Mit dem Hamburger Turnierdirektor Stich hatte es in diesem Jahr Streit wegen der zurückgezogenen Bewerbung um ein Rasen-Turnier in der Hansestadt gegeben. Stich hatte zuletzt ein Rasen-Turnier in Berlin angeregt. „Das wäre eine Bereicherung der Turnierlandschaft. Es geht nicht um persönliche Dinge“, sagte Altenburg.

Offen ist noch, wo die Erstrundenpartie im Davis Cup gegen Spanien vom 31. Januar bis 2. Februar stattfindet. Man liege bei der Entscheidung in den letzten Zügen, erklärte Altenburg und deutete an, dass die Tendenz Richtung Großstadt geht.