Ex-Champion Stich über Wimbledon: Überraschungen möglich
Berlin (dpa) - Fragen an den ehemaligen Tennis-Profi Michael Stich vor dem Auftakt in Wimbledon. Der Sieger des Rasen-Klassikers von 1991 stellte sich in Berlin am Rande eines Show-Turniers den Fragen von Journalisten.
Was macht den besonderen Reiz von Wimbledon aus?
Michael Stich: Das ist einfach die Tradition, die Historie, die Tatsache, dass es Rasen ist. Und wie diese Historie von den Engländern gepflegt wird. Das ist schon einfach sehr besonders und einzigartig.
Was ist Ihre schönste Erinnerung an Wimbledon?
Stich: Natürlich mein Sieg, das Jahr, das ich gewonnen habe. Aber auch jetzt komme ich ja jedes Jahr eigentlich zurück und genieße es, dass ich dort Mitglied sein darf und das auch erleben darf. Von daher ist es einfach ein schöner Ort, an den ich gern zurückkomme. Dieses Jahr schaffe ich es leider nicht.
Wer sind diesmal Ihre großen Favoriten für das Turnier?
Stich: Die offensichtlichen, Djokovic, Federer, Murray sicherlich. Nadal gehört immer zum Favoritenkreis, egal wie gut sein Jahr bis jetzt war. Auch die Youngsters Raonic, Dimitrow und Tsonga haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Es ist ein sehr, sehr offenes Turnier, finde ich. Novak Djokovic ist natürlich der Topfavorit.
Was erwarten Sie bei den Damen?
Stich: Serena (Williams) ist die Favoritin. Alle anderen, eine Bouchard, eine Halep, auch eine Scharapowa haben alle ein bisschen geschwächelt. Auch eine Serena hat nicht so überzeugt. Angelique Kerber hat gut gespielt, die Schweizerin Bencic ein Vorbereitungsturnier gewonnen. Da ist vielleicht eine Überraschung drin, das würde es interessant machen.
Sabine Lisicki war 2013 im Finale. Ist das aus deutscher Sicht wieder realistisch?
Stich: Es ist immer schwer zu sagen. Es hängt von der Auslosung ab, es hängt davon ab, wie gut eine Spielerin drauf ist. Eine Angelique Kerber hat ein Vorbereitungsturnier gewonnen, damit zählt sie zum erweiterten Favoritenkreis. Unsere Spielerinnen haben das Potenzial auf jeden Fall Viertelfinale, Halbfinale zu spielen. Danach kommt es auf viele Faktoren an.