Federer und Murray im Halbfinale der Tennis-WM

London (dpa) - Roger Federer marschiert bei der Tennis-WM in London scheinbar unaufhaltsam seinem fünften Triumph entgegen, für Philipp Petzschner ist der Traum vom Weltmeistertitel im Doppel dagegen vorzeitig geplatzt.

Federer gewann in der O2- Arena seine letzte Vorrundenpartie gegen den Schweden Robin Söderling mit 7:6 (5), 6:3 und blieb damit in den Gruppenspielen ohne Satzverlust. Neben dem Schweizer qualifizierte sich auch Andy Murray für das Halbfinale. Der Schotte setzte sich bei der mit rund 2,6 Millionen Euro dotierten Saisonabschluss-Veranstaltung klar mit 6:2, 6:2 gegen den Spanier David Ferrer durch.

Für den Bayreuther Petzschner und seinen österreichischen Partner Jürgen Melzer kam in der Doppelkonkurrenz dagegen das Aus. Die beiden Wimbledon-Sieger hätten ihr letztes Gruppenspiel gegen das polnische Duo Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski unbedingt in zwei Sätzen gewinnen müssen, verloren aber mit 3:6, 6:7 (7).

Der erstmals für eine WM qualifizierten Paarung war die Nervosität von Beginn an deutlich anzumerken. Beim Stand von 3:5 im ersten Satz hatten Petzschner und Melzer noch einmal einen Breakball und damit die Chance, ins Spiel zurückzufinden. Fyrstenberg/Matkowski wehrten diesen aber ab und sicherten sich den Satz und den Einzug ins Halbfinale. Weiter sind auch die an Nummer eins gesetzten Bryan- Brüder aus den USA.

Federer zeigte sich erneut in blendender Verfassung. „Robin lässt sich gegen mich immer etwas Besonderes einfallen, aber ich konnte gut damit umgehen. Deshalb bin ich sehr zufrieden“, sagte der Schweizer. Beim Satzball im ersten Durchgang verschätzte sich Söderling bei einem Passierball Federers und machte damit den Weg zum Sieg für den 16-fachen Grand-Slam-Turnier-Sieger frei. Der Weltranglisten-Zweite schraubte seine Bilanz gegen den Skandinavier damit auf 15:1 Siege.

Souverän schaffte auch Murray den Sprung ins Halbfinale. Der Lokalmatador benötigte für seinen Erfolg gegen Ferrer gerade einmal 69 Minuten und zeigte sich von der deutlichen Zweisatz-Niederlage gegen Federer am Dienstag gut erholt.

Auf dem Weg in die Vorschlussrunde ist auch Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Erste bezwang am späten Mittwochabend den Serben Novak Djokovic mit 7:5, 6:2 und feierte damit in der Gruppe A seinen zweiten Erfolg. An diesem Freitag benötigt der Spanier gegen den Tschechen Tomas Berdych lediglich einen Satzgewinn, um den Sprung in die K.o.-Runde zu schaffen.

Der Weltranglisten-Dritten Djokovic konnte in der Neuauflage des US-Open-Finales nur bis zum Ende des ersten Satzes mithalten. Danach hatte der 23-Jährige große Probleme mit seinen Kontaktlinsen und war fortan kein ebenbürtiger Gegner mehr. „Ich will keine Entschuldigungen suchen, aber Fakt ist, dass ich nicht mehr spielen konnte“, sagte der Australian-Open-Sieger von 2008. „Mit einem Auge zu spielen, ist zu wenig, besonders, wenn auf der anderen Seite des Netzes Nadal steht“, meinte Djokovic.