Haas bei 15. Wimbledon-Teilnahme in Runde zwei
London (dpa) - Seinen historischen Sieg auf dem berühmtesten Tennis-Rasen der Welt kostete Tommy Haas lange aus. Als ältester Spieler seit Jimmy Connors im Jahr 1991 gewann der 37-Jährige ein Match beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon.
Geduldig schrieb er Autogramme und lächelte für Selfies in unzählige gezückte Telefone. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das nicht interessiert. Das finde ich schon cool“, sagte Haas über die Alters-Statistik nach seinem erstaunlich souveränen und unaufgeregten 6:2, 6:3, 4:6, 6:2-Erfolg gegen den Serben Dusan Lajovic.
„Hier noch einmal eine Runde gewonnen zu haben, macht mich stolz“, sagte Haas. Der älteste Spieler im Hauptfeld bekommt es bei seinem 15. Wimbledon-Start jetzt mit dem an Nummer sieben gesetzten Kanadier Milos Raonic zu tun. „Er ist eines der größten Aufschlagmonster auf der Tour. Es wird sehr schwer. Aber wenn ich einen guten Tag erwische - mal schauen, was passiert“, sagte Haas und gewährte Einblick in sein Gefühlsleben: „Ich bin sehr glücklich, noch einmal in Wimbledon dabei sein zu können. Es ist ein schöner Moment und ein großer Erfolg.“
Nach seiner mehr als einjährigen Pause wegen der vierten Schulteroperation war der gebürtige Hamburger erst Anfang des Monats auf die Tour zurückgekehrt. In Stuttgart verlor er in der zweiten Runde, im westfälischen Halle in der ersten. Die Zweifel, ob er es in London noch einmal versuchen sollte, wischte er nach einiger Bedenkzeit beiseite. „Wimbledon ist Wimbledon“, sagte Haas.
Auch das deutsche Talent Alexander Zverev hat bei seiner Grand-Slam-Premiere den Einzug in die zweite Runde geschafft. Der 18 Jahre alte Hamburger entschied das erste Fünf-Satz-Match seiner Karriere gegen Teimuras Gabaschwili aus Russland mit 6:3, 1:6, 6:3, 3:6, 9:7 für sich. Zverev steht zum ersten Mal bei einem der vier wichtigsten Turniere im Hauptfeld und ist bei der Rasen-Veranstaltung in London der jüngste Spieler.