Haas scheitert in Indian Wells an Freund Federer
Indian Wells (dpa) - Der gute Kumpel war erneut eine Nummer zu groß: Tommy Haas ist im Achtelfinale des ATP-Masters von Indian Wells an Roger Federer gescheitert. Im 16.
Duell der beiden musste Deutschlands bester Tennis-Profi zum 13. Mal als Verlierer vom Platz. 4:6, 4:6 hieß es nach unterhaltsamen 85 Minuten gegen den früheren Branchenprimus aus der Schweiz. Finalstation Federer - wieder mal.
„Wir haben immer tolle Matches, großartige Ballwechsel, passen spielerisch zueinander und ziehen uns jeweils an der Leistung des anderen hoch“, sagte Haas der Nachrichtenagentur dpa. „Aber wenn ich auf meine Karriere schaue, hat er mich sehr oft in wichtigen Momenten gestoppt. Von daher sind Duelle gegen Roger für mich kein großer Genuss.“
Mit seinem siebten Ass beendete Federer die Partie und gab Haas am Netz einen Klaps auf den Bauch. Der deutsche Tennis-Dino winkte in seinem durchgeschwitzten roten Trikot trotz der Niederlage zufrieden ins Publikum, hielt seinen rechten Daumen hoch und bekam von den Fans auf dem ausverkauften Centre Court Standing ovations. Gut möglich, dass es der letzte Auftritt des fast 36-jährigen Thomas Mario Haas beim Hartplatz-Klassiker in der kalifornischen Wüste gewesen ist.
Beim Stand von 2:2 hatte er erstmals seinen Aufschlag abgegeben, umgehend jedoch ein Re-Break geschafft und den entscheidenden Punkt mit einem lauten Aufschrei sowie geballter rechter Faust bejubelt. Doch Federer konterte prompt, brach erneut Haas' Service und gewann durch einen leichten Vorhand-Return des Deutschen ins Netz nach 43 Minuten den ersten Satz.
Auch im zweiten Durchgang hielt Haas gut mit, spielte variabel und ließ Federer mitunter mächtig laufen. In den entscheidenden Phasen, wie beim Break zum 3:2, war jedoch der Eidgenosse erfolgreich. „Ich habe vielleicht ein oder zwei von diesen acht bis zehn wichtigen Punkten gewonnen. Das war der Unterschied, aber deshalb ist er halt auch Roger Federer“, bemerkte Dauerrivale Haas.
Der Schweizer trifft im Viertelfinale der mit einem Preisgeld von 6,17 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung überraschend nicht auf seinen Landsmann und Doppelpartner Stanislas Wawrinka, sondern auf Kevin Anderson. Der Südafrikaner besiegte den Australian-Open-Gewinner in 2:20 Stunden mit 7:6 (7:1), 4:6, 6:1 und sorgte somit für Wawrinkas erste Niederlage des Jahres. Der Weltranglisten-Dritte war zuvor 2014 in 13 Matches unbesiegt geblieben.
Neben ihm und dem spanischen Branchenführer Rafael Nadal schied in Andy Murray ein weiterer Hochcharäter vorzeitig aus. Der schottische Wimbledon-Champion und Olympiasieger, in Indian Wells an Nummer 5 gesetzt, verlor gegen Kanadas 1,95-Meter-Riesen Milos Raonic in drei Sätzen. Der an Position 2 gesetzte Serbe Novak Djokovic bezwang den Kroaten Marin Cilic mit 1:6, 6:2, 6:3 und trifft im Viertelfinale auf den Franzosen Julien Benneteau.