Haas und Kerber pausieren zum French-Open-Start

Paris (dpa) - Die angeschlagenen deutschen Tennis-Stars dürfen sich beim French-Open-Auftakt am Sonntag noch kurieren.

Weder Tommy Haas noch Angelique Kerber wurden für den ersten Tag des Grand-Slam-Turniers in Paris angesetzt, auch Florian Mayer und Julia Görges können sich noch schonen. Haas hatte zuletzt in Düsseldorf wegen einer aufziehenden Erkältung passen müssen, Kerber leidet unter einer Bauchmuskelverletzung.

Routinier Haas scheint indes fit für seinen ersten Einsatz gegen den Franzosen Guillaume Rufin. „Alles okay“, erklärte der 35-Jährige am Samstag nach dem Training mit dem Lübecker Tobias Kamke. Umlagert von Fans konnte sich der prima aufgelegte Haas am Kindertag kaum vor Autogrammwünschen retten.

Auch Görges stand auf dem Trainingsplatz und testete drei Tage nach ihrer Aufgabe beim WTA-Turnier in Brüssel ihr lädiertes rechtes Handgelenk. Äußern mochte sich die Bad Oldesloerin nach ihrer Übungseinheit nicht. Die Blessur schien sie aber bei Aufschlag und Vorhand weiterhin zu behindern. Als erste Gegnerin in Roland Garros bekam sie die slowakische Qualifikantin Zuzana Kucova zugelost.

Philipp Kohlschreiber war nach seinem schnellen Aus in Düsseldorf wieder zuversichtlich und prima gelaunt - nicht nur wegen des besseren Wetters. „Ich bin guter Dinge“, verkündete der Augsburger, während nach sehr kühlen Tagen ein Hauch von Frühling über die Anlage am Bois de Boulogne wehte und die Sonne durch die Wolken schaute. Kohlschreiber bekommt es mit dem Tschechen Jiri Vesely zu tun und schätzte den Linkshänder als „unangenehmen Qualifikanten“ ein. „Ich kenne ihn nicht so gut“, räumte der Davis-Cup-Spieler ein und bezeichnete den gut aufschlagenden 19-Jährigen als einen der stärksten jungen Spieler. Der spielfreie Sonntag ermöglichte es dem Bayern-Fan, am Abend im Hotel in Ruhe das Champions-League-Finale der Münchner gegen Borussia Dortmund im Fernsehen zu schauen.

Auf den Platz müssen am ersten Turniertag die Berlinerin Sabine Lisicki gegen die Schwedin Sofia Arvidsson, Qualifikantin Dinah Pfizenmaier gegen Mandy Minella aus Luxemburg und Benjamin Becker gegen den an Nummer 25 gesetzten Franzosen Jérémy Chardy. Lisicki betonte, sie fühle sich zu 100 Prozent fit. Insgesamt nehmen zehn deutsche Herren und sieben deutsche Damen das zweite der vier wichtigsten Tennisturniere in Angriff, wo 21 Millionen Euro Preisgeld ausgeschüttet werden.

Von den Turnier-Mitfavoriten startet bei den Damen gleich die Weltranglisten-Erste Serena Williams gegen Anna Tatischwili aus Georgien. Die Amerikanerin ist in dieser Saison auf Sand noch ohne Niederlage, aber vorsichtig. Vor einem Jahr war sie in Paris gleich in der ersten Runde ausgeschieden. Den Titel hatte sich die Russin Maria Scharapowa gesichert.

Bei den Herren muss der Schweizer Roger Federer gegen den spanischen Qualifikanten Pablo Carreno-Busta auf den Platz. Die langjährige Nummer eins hatte am vergangenen Sonntag in Rom eine krachende Finalniederlage gegen Sandplatzkönig Rafael Nadal kassiert, sieht sich nach eigenen Worten aber dort, wo er vor Turnierbeginn sein möchte.

Nadal startet seine Titelverteidigung in Paris gegen den Deggendorfer Daniel Brands. Der Spanier hat schon siebenmal in Frankreichs Metropole triumphiert. „Zahlen und Geschichte soll man nach der Karriere eines Spielers analysieren, nicht mittendrin“, meinte Nadal zu seiner großartigen Erfolgsserie.