Halbfinale Nadal vs del Potro Halep und Stephens im Finale der French Open
Paris (dpa) - Simona Halep schloss die Augen und ballte die Fäuste: Einen Tag nach dem French-Open-Erfolg über Angelique Kerber hat sich die Tennis-Weltranglisten-Erste die nächste Chance auf ihren ersten Grand-Slam-Titel erarbeitet.
Die Rumänin zog mit dem 6:1, 6:4 über Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza zum dritten Mal ins Finale von Paris ein. Dort wartet am Samstag US-Open-Siegerin Sloane Stephens, die das amerikanische Duell gegen die letztjährige US-Open-Finalistin Madison Keys 6:4, 6:4 gewann.
Mit ihrem Sieg über Muguruza bleibt Halep nach dem Turnier die Nummer eins der Welt. Nach den Niederlagen in Paris 2014 und 2017 hat sie auch das Australian-Open-Endspiel in diesem Jahr verloren. „Ich bin glücklich, hier wieder in einem Finale zu sein und werde es hoffentlich besser machen als im vorigen Jahr“, sagte Halep.
Damals war sie der Lettin Jelena Ostapenko im Endspiel nach einer 6:4, 3:0-Führung noch unterlegen. „Es war sehr wichtig für meinen Kopf, gegen so eine starke Gegnerin zu gewinnen. Es war eines meiner besten Spiele auf Sand“, fügte die 26-Jährige hinzu.
Stephens profitierte wie Halep von zu vielen Fehlern ihrer Gegnerin. „Es ist immer schwer, gegen jemand aus dem eigenen Land zu spielen, ich bin froh, dass ich durchgekommen bin. Ich freue mich, im Finale zu sein, das ist wieder eine gute Chance“, sagte Stephens.
French-Open-Rekordsieger Rafael Nadal erreichte zuvor nach der willkommenen Hilfe von oben doch noch das Herren-Halbfinale. Der zehnmalige Champion gewann das am Mittwochabend wegen Regens abgebrochene Match gegen den Argentinier Diego Schwartzman am Donnerstag 4:6, 6:3, 6:2, 6:2. Nadal trifft am Freitag auf den Olympia-Zweiten Juan Martin del Potro aus Argentinien, der den Australian-Open-Finalisten Marin Cilic aus Kroatien in der Fortsetzung 7:6 (7:5), 5:7, 6:3, 7:5 schlug. Das andere Halbfinale bestreiten der Österreicher Dominic Thiem und der italienische Außenseiter Marco Cecchinato.
Del Potro weinte nach seinem Sieg auf dem Court Suzanne Lenglen, mit dem er nach neun Jahren ins Semifinale im Stade Roland Garros zurückkehrt. „Ich habe keine Worte, um diesen Moment zu beschreiben“, sagte der 29-Jährige. Nach drei Operationen am linken Handgelenk hatte der einstige US-Open-Sieger ans Aufhören gedacht. „Es war eine lange Zeit ohne gutes Gefühl in meinem Körper“, sagte er.
Gegen Nadal heißt es 5:9, zuletzt siegte der Spanier im vergangenen US-Open-Halbfinale. Im Semifinale von Olympia 2016 hatte sich jedoch del Potro durchgesetzt. „Das wird die Herausforderung, die jeder Spieler haben will. Ich weiß nicht, ob ich gewinnen werde“, sagte der Weltranglisten-Sechste. Wichtiger sei ihm die Liebe der Fans.
Auch Nadal erwartet ein weiteres schweres Match, nachdem er gegen Schwartzman schon 3:42 Stunden lang arbeiten musste. Vor dem Regen am Mittwoch hatte er erstmals nach 37 gewonnenen Sätzen im Stade Roland Garros dort wieder einen Durchgang verloren. „Natürlich hat die Pause geholfen. Ich habe zu defensiv gespielt und mit etwas mehr Stress“, räumte Nadal ein. In der Fortsetzung habe er viel aggressiver agiert. „Rafa war ein ganz Anderer. Vielleicht war gestern der Tag, an dem man Rafa schlagen konnte“, sagte der nur 1,70 Meter große Weltranglisten-Zwölfte Schwartzman.
Latisha Chan aus Taiwan und Ivan Dodig aus Kroatien haben den Mixed-Wettbewerb in Paris gewonnen. Das an Nummer zwei eingestufte Duo siegte 6:1, 6:7 (5:7), 10:8 gegen die topgesetzte Paarung Gabriela Dabrowski aus Kanada und Mate Pavic aus Kroatien. Der letzte Satz wurde in einem sogenannten Match-Tiebreak entschieden. Das siegreiche Team erhält 120.000 Euro, die beiden Verlierer die Hälfte.
Die ehemalige Mixed-Siegerin Anna-Lena Grönefeld war mit ihrem kolumbianischen Partner Robert Farah im Halbfinale ganz knapp an Chan und Dodig gescheitert.