Kerber und Barthel bei WTA-Turnier in Stuttgart raus

Stuttgart (dpa) - Das Halbfinale beim Tennis-Turnier in Stuttgart findet in diesem Jahr ohne deutsche Beteiligung statt. Angeqlique Kerber schied am Samstag um kurz nach Mitternacht mit 4:6, 4:6 gegen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien als letzte Lokalmatadorin aus.

Zuvor hatte Mona Barthel trotz einer starken Leistung beim 4:6, 7:6 (7:3), 5:7 gegen die Weltranglistenerste Victoria Asarenka aus Weißrussland eine Sensation nur hauchdünn verpasst.

Asarenka trifft nun im ersten Halbfinale auf die Polin Agnieszka Radwanska, die die Chinesin Li Na mit 3:6, 6:2, 6:3 ausschaltete. Kvitova bekommt es danach mit der Russin Maria Scharapowa zu tun, die sich in einem dramatischen Match über drei Stunden mit 6:7 (5:7), 7:6 (7:5), 7:5 gegen Samantha Stosur aus Australien durchsetzte. Damit sind erstmals seit Wimbledon 2009 wieder die Top Vier der Welt bei einem Damen-Turnier in der Vorschlussrunde vertreten.

Barthel wurde von den rund 4000 Zuschauern in der Porsche-Arena trotz des Ausscheidens mit tosendem Applaus verabschiedet. Von der 21-Jährigen wird in Zukunft noch öfters die Rede sein. „Ich denke, ich habe keinen Grund, enttäuscht zu sein. Es war ein super Turnier für mich, mit zwei tollen Siegen, und auch heute habe ich eine gute Leistung gezeigt“, sagte Barthel nach der unglücklichen Niederlage. Dass sie wie schon Anfang März in Indian Wells ganz dicht davor stand, die derzeit beste Spielerin der Welt zu besiegen, sah Barthel eher als Bestätigung. „Das zeigt, dass ich nah dran bin.“

In Indian Wells hatte sie fast mit dem gleichen Ergebnis 4:6, 7:6 (7:4), 6:7 (6:8) verloren. „Nach dem zweiten Satz habe ich schon gedacht, so, dieses Mal holst du dir aber auch den dritten“, gestand Barthel. Da sie seit einer Weile eine Fußverletzung plagt, erwägt die Schleswig-Holsteinerin, jetzt eine Pause einzulegen und ihren Start in Estoril in der nächsten Woche abzusagen.

Unfreiwillig aussetzen muss in nächster Zeit wieder Andrea Petkovic. Die deutsche Nummer eins zog sich am Donnerstagabend im Achtelfinale gegen Asarenka einen zweifachen Bänderriss zu und muss nach ersten Diagnosen vom Freitag erneut rund drei Monate pausieren. Die Darmstädterin hatte erst in Stuttgart ihr Comeback nach dreimonatiger Abwesenheit wegen eines komplizierten Ermüdungsbruches im Rücken gefeiert.

Nach dem neuerlichen Tiefschlag, der ihre Starts bei den Grand Slams in Paris und Wimbledon unmöglich und auch eine Teilnahme bei Olympia äußerst fraglich macht, war die 24-Jährige am Boden zerstört. „Als Profi-Sportler gibt es immer wieder Rückschläge, aber ein solches Verletzungspech ist schon bitter“, sagte Petkovic.

Barthel trumpfte indes gegen Asarenka wieder groß auf. Auch nach verlorenem ersten Satz blieb die Abiturientin ruhig. Im Tie Break schaffte sie den Satzausgleich und nahm Asarenka zu Beginn des dritten Abschnitts sogar erneut den Aufschlag ab. „Leider habe ich es nicht geschafft, mich abzusetzen“, bilanzierte Barthel. Ausgerechnet ein Doppelfehler, Barthels 16., beendete dann die Partie.

Da sich danach Scharapowa und Stosur ein episches Duell lieferten, betrat Kerber erst gegen 23.00 Uhr den Centre Court. Gegen Kvitova stand sie dann auf verlorenem Posten. Zwar zeigte die 24-Jährige erneut eine gute Leistung, die Tschechin hatte mit ihrem druckvollen Spiel aber immer eine Antwort parat. Für die Nummer drei der Welt war es der 27. Sieg in der Halle in Serie. Nach 1:06 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball.