Kohlschreiber sagt Teilnahme am Davis-Cup-Abstiegsduell ab
Hamburg (dpa) - Das deutsche Tennis-Team muss im Davis-Cup-Relegationsduell mit Polen nun doch ohne Routinier Philipp Kohlschreiber auskommen.
Der 32-Jährige stand ursprünglich im Aufgebot von Teamchef Michael Kohlmann, muss seine Teilnahme wegen einer hartnäckigen Fußverletzung aber nun absagen. Das teilte der Deutsche Tennis Bund am Montagabend in Berlin mit.
Laut DTB-Mannschaftsarzt Tim Kinatheder ist die Verletzung „noch nicht ausgeheilt“. Deshalb sei „ein Start bei einer so wichtigen Davis-Cup-Begegnung und zwei Best-of-Five-Matches zu riskant für Philipp Kohlschreiber“.
Teamkapitän Michael Kohlmann nominierte für den Weltranglisten-30. Kohlschreiber den ohnehin als Trainingspartner vorgesehenen Daniel Masur nach, der am vergangenen Wochenende beim ATP Challenger im
niederländischen Alphen mit seinem Partner Jan-Lennard Struff die Doppelkonkurrenz gewann. Vor einer Woche hatte er bereits Florian Mayer, Struff und Daniel Brands in die Mannschaft berufen.
Toptalent Alexander Zverev hatte nach seinem Zweitrunden-Aus bei den US Open für die Partie abgesagt. Laut DTB passen dem 19 Jahre alten Hamburger der Wechsel von Hartplatz auf Sand und der Termin nicht in die eigene Planung. Dustin Brown und Mischa Zverev stehen aus persönlichen Gründen ebenfalls nicht zur Verfügung.
Kohlschreiber litt zuletzt an einer Stressfraktur im Fuß. Bei den Olympischen Spielen in Rio hatte der 32-Jährige aus Augsburg vor der zweiten Runde zurückziehen müssen, beim Grand-Slam-Turnier in New York zwang ihn die Blessur zur Aufgabe schon in Runde eins.
Am vorigen Montag war Kohlschreiber zur Untersuchung und Behandlung in München. Der Heilungsverlauf sei zwar „zeitgerecht und zeigt eine deutliche Befundbesserung“, berichtete Kinatheder nach der Kontrolluntersuchung, doch ein Einsatz sei zu riskant.
Die DTB-Auswahl kämpft vom 16. bis 18. September im Steffi-Graf-
Stadion gegen den ersten Abstieg aus der Davis-Cup-Weltgruppe der besten 16 Nationen seit 2003. Die Absagen von Zverev und Brown hatten verbandsintern Unverständnis und Irritationen ausgelöst. Trotz der Ausfälle sind die deutschen Tennisprofis Favorit gegen die Polen, die ohne den früheren Wimbledon-Halbfinalisten Jerzy Janowicz anreisen.