Lisicki im Fokus nach Kerber-Ausfall - „Schwere Aufgabe“

Nürnberg (dpa) - Vor dem ersten Aufschlag der Hoffnungsträgerinnen Sabine Lisicki, Laura Siegemund und Annika Beck war für die junge Katharina Gerlach beim Tennisturnier in Nürnberg schon alles vorbei.

Foto: dpa

Die 18-Jährige aus Essen zahlte am kühlen Pfingstsonntag im ersten Hauptrundenmatch auf dem Center Court gegen Irina Falconi aus den USA Lehrgeld. 0:6, 3:6 lautete nach 75 Spielminuten das Resultat aus Sicht von Gerlach. 1694 Euro Preisgeld und einen Weltranglistenpunkt gab es für die Nachwuchsspielerin als Trostpflaster.

Nach der Absage der verletzten Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber war damit die erste von neun einheimischen Spielerinnen im Hauptfeld ausgeschieden. Die Hoffnungen auf den ersten Heimsieg bei dem mit 250 000 Dollar dotierten Sandplatzturnier in Franken tragen nun die an Nummer zwei gesetzte Laura Siegemund sowie Annika Beck und Sabine Lisicki, die nach der Trennung von Trainer Christopher Kas allerdings ihre Form sucht.

Losglück hatte Lisicki nicht. Die Wimbledonfinalistin von 2013 muss gegen die Spanierin Lara Arruabarrena antreten. Gegen die Vorjahreshalbfinalistin hatte Lisicki 2015 in Nürnberg verloren. „Wir hatten ein langes, hart umkämpftes Match“, erinnerte Lisicki an die Dreisatzniederlage. „Das ist eine schwere Aufgabe“, sagte sie.

Laura Siegemund konnte zuletzt beim Turnier in Stuttgart für Aufsehen sorgen. Als Qualifikantin stürmte sie bis ins Endspiel, das sie gegen Angelique Kerber verlor. Für die 28-Jährige war es dennoch der größte Erfolg ihrer Karriere. Beim Nürnberger Versicherungscup startet Siegemund gegen die Qualifikantin Marina Melnikowa (Russland).

Angeführt wird das Teilnehmerfeld von Vorjahresfinalistin Roberta Vinci aus Italien. Hoffnungen auf den Siegerscheck in Höhe von knapp 35 000 Euro macht sich Tatjana Maria nicht. Die 28-Jährige aus Bad Saulgau kämpfte sich erstmal ins Hauptfeld. Sie besiegte Nachwuchsspielerin Antonia Lottner (Düsseldorf) bei einem Wettermix aus Sonne, Wind und Regen nach einem harten Kampf 7:6 (7:4), 6:4.

„Es war nicht einfach zu spielen, weil es schon extrem kalt war“, sagte Maria nach den knapp zwei Stunden auf dem Center Court. Sie bedankte sich bei den Zuschauern, die ausgeharrt hatten. Begleitet wird sie auch in Nürnberg von ihrem Ehemann und Trainer sowie der zweijährigen Tochter Charlotte. „Meine Familie ist das Wichtigste. Tennis kommt an zweiter Stelle“, sagte Tatjana Maria. Ehrgeizig ist sie dennoch: „Ich versuche, das Beste rauszuholen.“ Wenn sie auch gegen Kiki Bertens (Niederlande) gewinnen sollte, winkt ihr ein Center-Court-Auftritt gegen Turnierfavoritin Roberta Vinci.