Losglück für Kerber bei US Open - Kohlschreiber fit

New York (dpa) - Für ihren erneuten Angriff auf die Spitze der Weltrangliste hat Angelique Kerber zumindest schon einmal Losglück gehabt.

Foto: dpa

Die Australian-Open-Siegerin und Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro trifft in der ersten Runde der US Open auf Polona Hercog aus Slowenien. Anschließend könnten Alizé Cornet aus Frankreich oder Mirjana Lucic-Baroni die Gegnerinnen der besten deutschen Tennisspielerin sein. Das ergab die Auslosung am Freitag in New York.

Insgesamt haben sich bislang neun deutsche Damen und sechs deutsche Herren einen Platz für das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier der Saison gesichert. In der Qualifikation hatten am Freitag noch Tatjana Maria und Antonia Lottner bei den Damen sowie Mischa Zverev, Daniel Brands, Matthias Bachinger und Tobias Kamke bei den Herren die Chance auf den Einzug in das Hauptfeld der mit 46,3 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung in Flushing Meadows.

Die neue deutsche Nummer zwei Laura Siegemund spielt in der ersten Runde gegen Patricia Maria Tig aus Rumänien, Annika Beck und Andrea Petkovic bekommen es jeweils zunächst mit Qualifikantinnen zu tun. Sabine Lisicki trifft auf Julia Putinzewa aus Kasachstan.

Bei den Herren spielt Hoffnungsträger Alexander Zverev nach seiner Verletzungspause und Olympia-Absage ebenfalls gegen einen Qualifikanten. Der zuletzt auch verletzte Philipp Kohlschreiber misst sich mit Nicolas Mahut aus Frankreich. Der Augsburger scheint nach seiner Stressfraktur im rechten Fuß, die ihn in Rio zur Aufgabe zwang, rechtzeitig fit zu werden. Schwer wird es für Dustin Brown, der auf den an Nummer fünf gesetzten Kanadier Milos Raonic trifft.

„Wenn es irgendwann passiert, dann passiert es. Aber ich werde mir keinen Druck machen“, hatte Kerber nach ihrer Finalniederlage von Cincinnati gegen die Tschechin Karolina Pliskova gesagt. Hätte Kerber das Endspiel gewonnen, hätte sie Williams als Nummer eins im Damen-Tennis abgelöst und als zweite Deutsche überhaupt nach Steffi Graf die Spitzenposition übernommen.

Weil Kerber im vergangenen Jahr in New York bereits in der dritten Runde scheiterte und damit wenig Punkte zu verteidigen hat, bietet sich der Linkshänderin aus Kiel nun in verschiedenen Konstellationen erneut die Chance auf die Übernahme der Nummer eins.

Doch auch Williams will nach dem frühen Olympia-Aus und den Finalniederlagen in Australien gegen Kerber und bei den French Open gegen die Spanierin Garbine Muguruza eine weitere Enttäuschung vor heimischem Publikum unbedingt vermeiden. Außerdem lastet wieder einmal der Druck der Historie auf der mittlerweile 35-Jährigen, die erst gegen die Russin Jekaterina Makarowa spielt.

Mit einem Triumph im Arthur-Ashe-Stadium würde Williams mit dann 23 Grand-Slam-Titeln Legende Steffi Graf hinter sich lassen. Ein US-Open-Titel würde ihr auch mindestens die 187. Woche als Ranglisten-Führende bescheren - womit sie auch in dieser Kategorie Graf (186 Wochen Nummer eins) ablösen würde. Aber Williams weiß auch: Sie muss mindestens das Halbfinale erreichen, um ihre Top-Position nicht automatisch zu verlieren.