Modus, Kerbers Chancen, das Doppel: So läuft die Tennis-WM
Singapur (dpa) - Gegen Dominika Cibulkova hat Angelique Kerber zuletzt vor rund einem Jahr in Peking gespielt - und glatt in zwei Sätzen gewonnen. Seitdem ist viel passiert.
Die 28-jährige Kerber hat bei den Australian Open und den US Open triumphiert. Die ein Jahr jüngere Slowakin hat drei Turniersiege gefeiert und steht als Weltranglisten-Achte so gut da wie nie zuvor.
Am Sonntag stehen sich die beiden Tennis-Damen bei den WTA Finals wieder gegenüber (13.30 Uhr). Die WTA Finals sind der Saisonabschluss der acht besten Spielerinnen des Jahres. Fragen und Antworten zu dem Turnier, das zum dritten Mal in Singapur ausgetragen wird und mit sieben Millionen Dollar dotiert ist:
Wie ist der Modus?
Die acht Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen gelost. In den Gruppen spielt jeder gegen jeden. Die Vorrundenpartien enden am Freitag, die jeweils besten Beiden erreichen das Halbfinale. Dort trifft dann die Siegerin der einen Gruppe auf die Zweite der anderen - und umgekehrt. Für Samstag ist die Vorschlussrunde angesetzt, ehe am Sonntag die Siegerin im Endspiel gekürt wird.
Wer trifft auf wen?
In der Roten Gruppe bekommt es Kerber neben Cibulkova mit der Weltranglisten-Vierten Simona Halep aus Rumänien und Madison Keys aus den USA zu tun. In der Weißen Gruppe begegnen sich die Vorjahressiegerin Agnieszka Radwanska aus Polen, die tschechische US-Open-Finalistin Karolina Pliskova und Swetlana Kusnezowa. Die Russin sicherte sich ihre Teilnahme erst am Samstag.
Wie stehen Kerbers Chancen?
Gut. Als Weltranglisten-Erste führt die Norddeutsche das Teilnehmerfeld an. Außer bei den French Open hat die Linkshänderin in diesem Jahr in den wichtigen Momenten bewiesen, dass sie mit dem gestiegenen Druck umgehen kann und mit einem neuen Selbstverständnis auf dem Platz auftritt. Allerdings war der Saisonabschluss bislang noch nie ein erfolgreiches Pflaster für die Kielerin. Bei bisher drei Teilnahmen war immer nach der Vorrunde Schluss. „Ich denke, es kann nur besser werden als in den letzten Jahren“, sagte Kerber.
Wer ist Kerbers größte Konkurrentin?
Die Weltranglisten-Dritte Agnieszka Radwanska, die im Vorjahr das Turnier gewann und damit den größten Erfolg ihrer Karriere feierte. Bundestrainerin Barbara Rittner nannte die 27-Jährige als ihre „Geheimfavoritin“. Die Amerikanerin Serena Williams hat ihre Saison wegen einer Schulterverletzung bereits beendet.
Worauf ist in Singapur noch zu achten?
Auf den Doppel-Wettbewerb mit Julia Görges. Die Bad Oldesloerin hat sich zusammen mit der tschechischen US-Open-Finalistin Pliskova erstmals für den Saisonabschluss der besten acht Doppel-Teams qualifiziert. „Beim Masters dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes und unterstreicht noch einmal unser konstantes und gutes Jahr“, sagte Görges. Die Konkurrenz beginnt am Donnerstag.
Wo sind die Spiele zu sehen?
ARD und ZDF zeigen Kerbers Matches und übertragen damit erstmals seit Langem wieder ein großes Tennisturnier. „Ich hoffe, das ist nur der Anfang und keine einmalige Angelegenheit“, erklärte Kerber. Bei ihrer Auftaktpartie darf das ZDF, anschließend die ARD ran. Für den Fall der Fälle sind auch Halbfinale (ARD) und Endspiel (ZDF) verteilt.