Perfekter Auftakt für Kerber bei WTA-Finals
Singapur (dpa) - Angelique Kerber hat bei den WTA-Finals in Singapur einen perfekten Start hingelegt und ihre erste Halbfinal-Teilnahme beim Saisonabschluss jetzt dicht vor Augen.
Deutschlands beste Tennisspielerin gewann bei der mit sieben Millionen Dollar dotierten Veranstaltung gegen die Tschechin Petra Kvitova mit 6:2, 7:6 (7:3) und feierte damit ihren erst zweiten Sieg bei einer WM überhaupt. Bei ihrer ersten Teilnahme 2012 hatte die Kielerin alle drei Gruppenspiele verloren, 2013 hatte sie das Weiterkommen trotz eines Erfolges in der Vorrunde knapp verpasst.
Gegen Kvitova, der sie zuletzt dreimal in Serie unterlegen gewesen war, zeigte die Schleswig-Holsteinerin eine ganz starke Leistung. „Ich bin natürlich überglücklich“, gestand Kerber nach ihrer eindrucksvollen Vorstellung. „Ich war vor dem Match sehr nervös, aber auf dem Platz lief es dann vom ersten Punkt an sehr gut.“
Ganz in Rot gekleidet übernahm Kerber von Beginn an das Kommando und setzte die zweifache Wimbledonsiegerin mit aggressivem und variablem Spiel unter Druck. Nach gerade einmal 27 Minuten verwandelte sie ihren ersten Satzball. Von den Rückenbeschwerden, die sie in der vergangenen Woche noch zur Absage des Turniers in Moskau gezwungen hatten, war nichts mehr zu spüren.
Im zweiten Durchgang steigerte sich Kvitova aber und nahm Kerber sofort den Aufschlag ab. Doch die deutsche Nummer eins kämpfte sich zurück und war beim Stand von 2:3 zurück im Satz. In der Folgezeit lieferten sich die beiden Linkshänderinnen einen packenden Fight. Beim Stand von 5:6 musste Kerber zwei Satzbälle der Tschechin abwehren, gegen die sie im Fed-Cup-Finale des vergangenen Jahres noch eine bittere Niederlage einstecken musste.
Kvitova benötigte einen kurzen Moment, um die Enttäuschung darüber zu überwinden. Kerber nutzte die kleine Schwächephase ihrer Gegnerin und zog im Tiebreak schnell davon. Nachdem sie ihren ersten Matchball noch vergeben hatte, nutzte sie den zweiten Versuch und streckte danach glücklich und erleichtert den Zeigefinger in die Höhe. „Ich habe den Tiebreak sehr gut gespielt. Das war am Ende der Schlüssel zum Sieg“, sagte Kerber.
Lob gab es auch von Bundestrainerin Barbara Rittner: „Sie hat vor allem im zweiten Satz sehr stark dagegengehalten, als Kvitova aufgedreht hat“, sagte Rittner. „Das gibt Zuversicht und Sicherheit für die nächsten Aufgaben. Sie ist voll dabei und hat verdient gewonnen.“
In ihrem zweiten Match trifft Kerber am Mittwoch auf die Spanierin Garbiñe Muguruza. Die Weltranglisten-Dritte, gegen die Kerber in diesem Jahr sowohl in Paris als auch in Wimbledon verloren hatte, setzte sich im ersten Spiel der Weißen Gruppe gegen die Tschechin Lucie Safarova mit 6:3, 7:6 (7:4) durch. „Ich freue mich auf das Duell. Ich habe gegen sie noch etwas gutzumachen“, sagte Kerber.