Petkovic & Co.: Höhenflug soll 2012 weitergehen

Brisbane (dpa) - Nach vielen TV-Auftritten wie bei „Menschen 2011“ oder der Gala „Sportler des Jahres“ steht für Andrea Petkovic wieder die gelbe Filzkugel im Mittelpunkt.

Beim WTA-Turnier im australischen Brisbane, wo die Nummer zehn der Welt Anfang 2011 mit dem Finaleinzug den Grundstein für ihr bislang bestes Tennis-Jahr legte, will die Darmstädterin auch dieses Mal durchstarten. „Ich freue mich, wenn es in Australien endlich los geht“, sagte die 24-Jährige, die sich zuletzt sechs Wochen lang in der Offenbacher Tennis-Akademie für den nächsten Karriereschritt gequält hat.

Zusammen mit Sabine Lisicki (Weltrangliste-Nr. 15.), Julia Görges (21.) und Angelique Kerber (32.) will Petkovic dafür sorgen, dass der kleine Tennis-Boom in Deutschland 2012 weiter geht. Während die Hessin in Brisbane erstmals seit ihrer Finalniederlage in Peking ins Geschehen eingreift, beginnen Lisicki, Görges und Kerber im neuseeländischen Auckland das neue Jahr. Silvester fern der Heimat heißt es also für das erfolgreiche Quartett, dass den deutschen Herren längst die Show gestohlen hat.

„Ich trauen allen Vier zu, dass sie 2012 den nächsten Schritt machen“, sagte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner. Wohlwissend, dass der Druck nach den Erfolgen der vergangenen Monate größer geworden ist. „Die Erwartungshaltung ist gewaltig gestiegen“, sagte Rittner. Sorgen, dass ihre „Fab Four“ daran zerbrechen, hat sie aber nicht. „Sie sind erfahren genug, dass sie damit umgehen können“, meinte Rittner, obwohl keine ihrer vier Schützlinge älter als 24 Jahre alt ist.

Doch bei aller Euphorie zeichnet das deutsche Fed-Cup-Team eine gesunde Portion Realismus aus. „Ich will meine Saison bestätigen“, umschrieb Görges im Interview der Nachrichtenagentur dpa ihr bescheidendes Ziel für 2012. In der zurückliegenden Saison triumphierte sie eindrucksvoll in Stuttgart und schaffte in der Weltrangliste zwischenzeitlich den Sprung auf Platz 16. Doch an einen Platz in den Top Ten verschwendet sie noch keinen Gedanken. Davon „bin ich noch ziemlich weit weg. Das ist dann doch noch ein ganz schönes Stückchen“, sagte die Nummer 21 der Welt.

Görges arbeitete im Leistungszentrum in Hannover zusammen mit Lisicki hart an ihrer Fitness. Petkovic und Kerber schwitzten in der Tennis-Akademie der einstigen Davis-Cup-Spieler Alexander Waske und Rainer Schüttler. „Ich habe noch nie so viel trainiert wie zuletzt“, sagte Kerber. Mit dem Einzug ins Halbfinale der US Open machte sie die wundersame Auferstehung des deutschen Damen-Tennis perfekt, nachdem zuvor Lisicki in Wimbledon in die Vorschlussrunde gestürmt war.

Am konstantesten spielte aber Petkovic, die gleich dreimal bei Grand-Slam-Turnieren im Viertelfinale stand. Zwar sieht sich die 24-Jährige noch nicht im Kreis der absoluten Weltspitze mit Spielerinnen wie den Williams-Schwestern, Caroline Wozniacki oder Maria Scharapowa. Doch weit davon entfernt ist sie nicht mehr. „Vielleicht muss es einfach einmal Klick machen“, meinte Petkovic.

Eventuell schon in Melbourne und wenn nicht bei ihr, dann ja vielleicht bei einer ihrer Mitstreiterinnen. Am Jahreswechsel 2011/12 steht das deutsche Damen-Tennis auf jeden Fall so gut da, wie seit den Zeiten von Steffi Graf nicht mehr. „Ich glaube, es wird ein gutes Jahr für uns“, sagte Rittner im Interview bei „tennisnet.com“.