Prominenz bangt um Start bei Australian Open

Brisbane (dpa) - Roger Federer, Kim Clijsters, Serena Williams, Sabine Lisicki - die Liste der prominenten Ausfälle in der ersten Turnierwoche der neuen Tennis-Saison ist lang. Acht Tage vor Beginn der Australian Open bangt fast ein Dutzend Profis um die Teilnahme am ersten Grand-Slam-Event des Jahres.

Die Berlinerin Lisicki sagte am Sonntag ihre Teilnahme an der Generalprobe in Sydney wegen einer Bauchmuskelverletzung ab, hofft aber nach wie vor auf einen Start in Melbourne vom 16. Januar an.

„Keine Absagen bis jetzt“, twitterte Turnierdirektor Craig Tiley am Wochenende, doch der Boss der Australian Open wird die kommenden Tage gebangt verfolgen, wer von den Stars tatsächlich beim ersten Highlight aufschlägt. Noch halten sich die Wackelkandidaten bedeckt, bezeichnen ihre Aufgaben oder Startverzichts als Vorsichtsmaßnahmen.

„Ich hatte Rückenkrämpfe und möchte verhindern, dass sich diese weiter verschlimmern“, erklärte zum Beispiel Federer, der bei der Millionen-Veranstaltung in Doha zu seinem Halbfinale gegen den späteren französischen Sieger Jo-Wilfried Tsonga nicht mehr antrat. „Ich bin zuversichtlich, dass sich mein Rücken mit Behandlungen und Kräftigung wieder vollständig erholen wird“, sagte der Schweizer, der in Melbourne nach seinem 17. Grand-Slam-Titel greift.

Mehr auf der Massagebank als auf dem Tenniscourt wird in dieser Woche auch Clijsters anzutreffen sein. Eine Blessur an der Hüfte zwang die Melbourne-Titelverteidigerin in Brisbane im Halbfinale zur Aufgabe. „Im Moment ist Kims Start nicht gefährdet“, sagte ihr Trainer Carl Maes der australischen Tageszeitung „The Age“. Für Mittwoch ist eine weitere Untersuchung bei der Belgierin angesetzt, die im vergangenen Jahr wegen diverser Verletzungen lediglich acht Turniere bestreiten konnte.

Gleich zu Beginn des Jahres nimmt die Diskussion über zu volle Terminkalender der Profis damit schon wieder Fahrt auf. Zumal auch hinter dem Leistungsvermögen von Branchenprimus Novak Djokovic und Rafael Nadal, die beide mit Schulterproblemen zu kämpfen hatten, ein dickes Fragezeichen steht.

Aus deutscher Sicht gab es am Wochenende zumindest eine positive Nachricht. Florian Mayer hat seine Leistenverletzung, die ihn zuletzt in Brisbane zur Aufgabe zwang, auskuriert und geht in Sydney an den Start. Tommy Haas nahm seine Wadenblessur, die ihn beim Jahresauftakt stoppte, mit Galgenhumor. „Ich kämpfe mit einer Verletzung, die ich noch nie hatte - ist das schön“, meinte der Wahl-Amerikaner, der von allen Spielern auf der Tour wohl die längste Krankenakte hat.

Beschwerdefrei und voller Selbstvertrauen kommt dagegen Andy Murray nach Melbourne. Der Schotte gewann am Sonntag durch ein klares 6:1, 6:3 im Finale gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolow das Turnier in Brisbane. In der Damen-Konkurrenz krönte die Estin Kaia Kanepi ihren Triumphzug mit dem Turniersieg.

Fit ist auch Wimbledonsiegerin Petra Kvitova, die zusammen mit Tomas Berdych für Tschechien den Hopman Cup in Perth gewann. Beim WTA-Turnier in Auckland holte die Chinesin Zheng Jie den Titel, weil ihre Finalgegnerin Flavia Pennetta aus Italien im dritten Satz verletzt aufgab - und den Saisonauftakt damit passend abrundete.