Regen stoppt Kerber und Lisicki - Petkovic-Kurz-Auftritt
London (dpa) - Angelique Kerber und Sabine Lisicki wurden in Wimbledon vom berüchtigten Regen gestoppt - Andrea Petkovic hatte es nach der nervigen Warterei eilig. In nur vier Minuten erledigte die 28-Jährige den kurzen zweiten Teil ihres Erstrunden-Matches am Mittwoch.
Sieben Ballwechsel spielte die zweitbeste deutsche Tennis-Dame, dann stand ihr 3:6, 7:5, 6:2-Erfolg über die Japanerin Nao Hibino und der Einzug in die zweite Runde fest. „Es war echt stressig für mich, weil ich die Vorhersage kannte - und ich wusste, dass ich fertig werden muss“, sagte Petkovic, als sie später über die Probleme der Tennisprofis bei Regen sprach und von Sarkasmus und Blödelei in der Umkleidekabine berichtete.
Die Darmstädterin konnte sich glücklich schätzen, ihre Partie schnell beendet zu haben. Hoffnungsträger Alexander Zverev, Halle-Sieger Florian Mayer, Tatjana Maria und Annika Beck mussten sich nach ihren angefangenen Erstrunden-Aufgaben stundenlang gedulden. Am weitesten war der 19-jährige Zverev, der aber nach dem Einspielen wegen des anhaltend schlechten Wetters gar nicht mehr loslegen konnte. 6:3, 6:4, 3:0 führte der Hamburger gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu wie am Vortag weiterhin, bevor die nächste Zwangspause kam.
Australian-Open-Gewinnerin Kerber sowie die frühere Wimbledon-Finalistin Lisicki wurden am Nachmittag vertröstet, statt um den ersehnten Drittrunden-Einzug zu spielen. Ihre Zweitrunden-Partien gegen Varvara Lepchenko beziehungsweise Samantha Stosur wurden ebenso wie die von Mona Barthel, Anna-Lena Friedsam und Carina Witthöft auf den nächsten Tag verschoben.
Nachdem das schlechte Wetter schon am Dienstag den Turnier-Ablauf durcheinandergewirbelt hatte, regnete es auch am dritten Tag immer wieder. Grüne Planen bedeckten über weite Strecken die Rasenplätze. „Das gehört irgendwie zu Wimbledon“, sagte Petkovic, bedauerte aber auch: „Die Kommunikationspolitik ist sehr spontan, sie kämpfen um jede Minute.“
Ihr Auftritt verzögerte sich am Mittag für rund eine Stunde. Bei 5:1, 15:40 aus Sicht von Petkovic wurde die Partie der Fed-Cup-Spielerin im dritten Satz wieder aufgenommen, nachdem der Regen schon ihre Vorbereitung gestört hatte. Das Training musste sie nach wenigen Minuten beenden. Der Plan, direkt vom Einschlagen ins Match zu gehen, war dahin. Stattdessen hetzte sie später noch mit einer Schüssel Reis in der Hand zum Aufwärmen, wie sie schilderte.
Als es auf Platz 17 dann endlich losging, schützte sich Petkovic mit einem langärmeligen Shirt vor Wind und kühlen Temperaturen. Nach einem schwachen Beginn und verlorenem ersten Satz hatte die Darmstädterin das Match am Vortag gedreht. Das Spiel zum 5:2 gab Petkovic bei der Fortsetzung noch ab, dann brachte sie konzentriert ihr eigenes Aufschlagspiel durch.
Als Nächstes trifft die French-Open-Halbfinalistin von 2014 auf die Russin Jelena Wesnina. „Das ist auf jeden Fall ein schwieriges Los. „Man sieht, dass sie sich wohlfühlt“, sagte die frühere Top-Ten-Spielerin. Sie selbst musste ihre „Liebe“ zu dem grünen Belag erst finden. Noch nie ist sie über die dritte Runde in Wimbledon hinausgekommen.