Rittner setzt auf Petkovic als zweite Einzelspielerin
Stuttgart (dpa) - Auf dem Weg zu neuen Erfolgen setzt Barbara Rittner bei den deutschen Tennis-Damen auf Altbewährtes. Die Teamchefin nominierte Andrea Petkovic neben der gesetzten Angelique Kerber als zweite Einzelspielerin für das Erstrundenspiel im Fed Cup gegen Australien in Stuttgart.
Damit vertraut Rittner an diesem Wochenende jenen beiden Profis, die die deutsche Mannschaft im vergangenen Jahr mit starken Leistungen bis ins Endspiel geführt hatten. Erst im Finale waren die Tschechinnen um Wimbledonsiegerin Petra Kvitova zu stark für das Duo Kerber/Petkovic.
Petkovic erhielt den Vorzug vor Julia Görges, die bei den Australian Open als einzige aus dem Fed-Cup-Quartett überzeugte und das Achtelfinale erreichte. Kerber, Petkovic und Lisicki waren in Melbourne dagegen in der ersten Runde ausgeschieden. Allerdings war Görges mit einer fiebrigen Erkältung nach Deutschland zurückgekehrt. „Jule war schon ziemlich krank. Das Wochenende kommt einen Tick zu früh für sie“, begründete Rittner ihre Entscheidung nach der Auslosung. Wie zur Bestätigung putzte sich Görges die Nase.
Im ersten Spiel stehen sich in der Porsche-Arena an diesem Samstag (13.00 Uhr) Kerber und Jarmila Gajdosova gegenüber. Danach trifft Petkovic auf die australische Nummer eins, Samantha Stosur. Am Sonntag (12.30 Uhr) kommt es zunächst zum Spitzenduell zwischen Kerber und Stosur, dann spielt Petkovic gegen Gajdosova. Für das womöglich entscheidende Doppel sind bislang Julia Görges und Sabine Lisicki vorgesehen.
„Ich freue mich, dass ich nominiert wurde“, sagte Petkovic. „Ich habe nach der Enttäuschung von Melbourne fleißig trainiert und bin bereit“, meinte die Darmstädterin. Die Bilanz der 27-Jährigen gegen Stosur ist ausgeglichen. Im Fed-Cup-Halbfinale des vergangenen Jahres behauptete sich Petkovic in Brisbane mit 6:1, 7:6 (9:7), zwei Jahre zuvor hatte die Australierin in Stuttgart klar mit 6:4, 6:1 gesiegt. „Ich muss druckvoll spielen und darf mich nicht zurückdrängen lassen“, sagte Petkovic.
Dass die Nummer zwölf der Welt 2015 noch kein Spiel gewonnen und drei Auftaktniederlagen in ihrer Jahresbilanz hat, bereitet Rittner offenbar keine Sorgen. „Andrea hat sich hier im Training sehr gut präsentiert. Zudem hat sie für uns im vergangenen Jahr viele Spiele im Fed Cup bestritten. Diese Erfahrungen sind Gold wert“, erläuterte die Teamchefin ihre Personalplanung.
Zunächst ist es aber an Kerber, die deutsche Mannschaft in Führung zu bringen. Bei der 0:3-Niederlage gegen Tschechien im Finale von Prag war die Kielerin mit diesem Druck nicht klar gekommen. Doch Rittner steht felsenfest zu ihrer Nummer eins, auch wenn die Bilanz gegen Gajdosova mit 2:1 für die Australierin spricht. „Wenn wir unser Potenzial abrufen, sind wir leicht favorisiert“, meinte Rittner. Jetzt müssen es ihre Schützlinge nur noch auf dem Platz zeigen.