Scharapowa gibt Rätsel auf - Absage für US Open

New York (dpa) - Maria Scharapowa sorgt immer für Schlagzeilen. Doch in diesem Sommer steht die Russin mehr denn je im Fokus, ihrem Image tut der Rummel um ihre Person aber überhaupt nicht gut.

Erst der Zickenkrieg mit Serena Williams kurz vor Wimbledon, dann die Posse um ihren Kurzzeitrainer Jimmy Connors und schließlich der peinliche und durchschaubare Werbetrick um die vermeintliche Umbenennung in Sugarpova.

Sportlich ist von der 26-Jährigen dagegen seit der Finalniederlage bei den French Open nichts Positives mehr zu hören gewesen, was sich so schnell auch nicht ändern wird. Denn nun sagte Scharapowa völlig überraschend ihre Teilnahme an den am Montag beginnenden US Open ab. Eine Schleimbeutelentzündung in der rechten Schulter zwingt die Nummer drei der Welt zu einer Pause, die sich ersten Spekulationen zufolge über Monate hinziehen könnte.

„Für die US Open abzusagen war eine wirklich schwere Entscheidung“, teilte Scharapowa via Facebook mit. „Ich habe seit Wimbledon alles in meiner Macht Stehende versucht, um mich selbst in Form zu bringen, aber die Zeit war einfach zu kurz.“ Durch ihren Ausfall rutscht die Polin Agnieszka Radwanska beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in der Setzliste von Nummer vier auf drei. Auch die anderen gesetzten Spielerinnen wurden eine Position nach oben gestuft. Angelique Kerber (Kiel) ist jetzt an Nummer acht geführt, Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki (Berlin) an Nummer 16.

In Wimbledon war Scharapowa bereits in der zweiten Runde an der portugiesischen Qualifikantin Michelle Larcher De Brito gescheitert, im Anschluss daran klagte sie über Probleme an der Hüfte. Ihre einzige Partie danach verlor sie in der vergangenen Woche in Cincinnati gegen Sloane Stephens aus den USA. Kurz darauf gab Scharapowa dem achtmaligen Grand-Slam-Turnier-Champion Connors bereits nach einem Spiel wieder den Laufpass. Die genauen Umstände dieses Schnellschusses sind weiter unklar und mysteriös - wie so vieles rund um das blonde Glamour-Girl.

In den vergangenen Tagen trainierte sie mit ihrem Vater Juri in New York, noch am Mittwochnachmittag stand sie im Louis Armstrong Stadium auf dem Platz. Offenbar waren die Schmerzen in der rechten Schulter dabei so stark, dass sie kaum in der Lage war, vernünftig aufzuschlagen. Ein Start in New York machte demnach keinen Sinn. „Ich habe viele Tests gemacht und mir verschiedene Meinungen eingeholt, und alle kommen zu dem Urteil, eine längere Auszeit zu nehmen, um die Schulter vernünftig heilen zu lassen“, schrieb Scharapowa bei Facebook.

Schon im Oktober 2008 war die Russin an der rechten Schulter operiert worden und musste danach mehr als ein halbes Jahr pausieren. Nach ihrem Comeback offenbarte sie zunächst große Probleme beim Aufschlag, doch mit der Zeit fand sie zu alter Stärke zurück. Im vergangenen Jahr gewann die ehemalige Nummer eins der Welt die French Open in Paris und machte damit ihren persönlichen Grand Slam perfekt.

Wann und ob sie wieder an diese alten Erfolge anknüpfen kann, ist ungewisser denn je. Selbst ein Start bei der Weltmeisterschaft in Istanbul Ende Oktober scheint nicht sicher. Vielleicht wird es aber immerhin ein bisschen ruhiger um Maria Scharapowa. Damit hätte Multi-Millionärin schon viel gewonnen.