Serenas Tennis-Comeback in immer weiterer Ferne
New York (dpa) - Erst Fußverletzung, dann Lungenembolie: Das Tennis-Comeback von Serena Williams wird sich nach der Schreckensnachricht von ihrer Operation aller Voraussicht nach noch bis zum Sommer verzögern - falls die 29-Jährige überhaupt zurückkehrt.
Die Probleme mit ihrer Gesundheit bezeichnete sie als „extrem hart, beängstigend und enttäuschend“. „Mein Hauptziel ist es, auch wirklich wohlbehalten zurückzukommen“, sagt Williams über ihre mögliche Rückkehr und zerstreute Befürchtungen, ihre Karriere könnte vorüber sein: „Ich hoffe, im Frühsommer zurück zu sein.“
Auch die Damen-Profiorganisation WTA gab sich auf ihrer Internetseite zuversichtlich: „Serena ist auf dem Weg der vollständigen Genesung und einer möglichen Rückkehr in das Profitennis im Frühjahr.“ Ihr letztes offizielles Match bestritt Williams beim Wimbledonsieg am 3. Juli 2010, danach trat sie eigenen Worten zufolge in München beim Feiern auf eine Glasscherbe.
Die Amerikanerin war nach Angaben ihrer Sprecherin eigentlich wegen der langwierigen Fußverletzung in eine Klinik in Los Angeles gegangen, musste dort aber wegen anderer gesundheitlicher Probleme notoperiert werden: Ein Hämatom hatte sich infolge einer Lungenembolie gebildet. Bereits am 19. und 20. Februar sei sie wegen der Embolie in Los Angeles erstmals behandelt worden. Der Bluterguss sei entfernt, hieß es von ihrer Agentur; die Sportlerin kuriere sich nun zu Hause aus. Ausfallen wird Williams auf jeden Fall im Fed-Cup-Team der USA Mitte April beim Relegationsspiel in Stuttgart gegen Deutschland.
Zuletzt hatte die frühere Weltranglisten-Erste im Juli vergangenen Jahres mit dem 6:3, 6:2-Erfolg gegen die Russin Vera Swonarewa ihren vierten Einzeltitel in Wimbledon gefeiert. Trotz der Blessur durch die Scherbe bestritt sie noch ein Show-Match gegen die Belgierin Kim Clijsters und ließ sich erst dann an der verletzten Sehne operieren. Einen Comeback-Versuch im Herbst in Linz sagte sie unmittelbar vor dem Turnier ab. Die Verletzung und die lange Tennispause gaben indes Rätsel auf, weil sich Williams bei öffentlichen Auftritten in hohen Stöckelschuhen präsentierte.
Ein Patient mit einer Lungenembolie müsse bis zu zwölf Monate lang Gerinnungshemmer nehmen, sagt der Leiter der Gefäßchirurgie im Langone Medizinzentrum der New York Universität, Mark Adelman. Sportliche Betätigung sei aber kein Problem: „Der Patient kann auch mit der medizinischen Behandlung Sport betreiben.“ Mit einer sogar lebensbedrohlichen Lungenembolie hatte auch die deutsche Tennisspielerin Tatjana Malek vor rund drei Jahren zu kämpfen.
Für Williams ist es nicht die erste längere Tennispause. 2003 war sie am Knie operiert worden und musste anschließend acht Monate lang pausieren. „Danke für Euer Mitgefühl. Ihr geht es gut“, twitterte die Mutter von Williams, Oracene Price.