Stich verspricht besseres Teilnehmerfeld für 2017
Hamburg (dpa) - Turnierdirektor Michael Stich hat für das ATP-Sandplatzevent am Hamburger Rothenbaum ein deutlich besseres Teilnehmerfeld im kommenden Jahr versprochen.
„Man sollte das Turnier jetzt nicht marode reden. Im nächsten Jahr wird alles besser. In diesem Jahr waren die Umstände nicht zu ändern“, sagte der 47 Jahre alte frühere Wimbledon-Sieger am Sonntag mit Verweis auf die Termin-Problematik im Olympia-Jahr. 2017 und 2018 finden die German Open wieder in der letzten Juli-Woche statt.
Zugleich betonte Stich, dass die beiden Finalisten Pablo Cuevas aus Uruguay und Martin Klizan aus der Slowakei „keine Blinden“ seien. Er ärgerte sich über „Darstellungen, dass wir das schlechteste Teilnehmerfeld aller Zeiten hätten. Die Zuschauer waren mit dem Sport als solchem zufrieden“, sagte Stich.
Er erneuerte seine Kritik an der Spielerorganisation ATP und dem Weltverband ITF hinsichtlich des Termins, an dem die 110. German Open nicht nur mit den Turnieren in Bastad (Schweden) und Newport (USA) konkurrierten, sondern auch noch mit dem Davis-Cup-Viertelfinale. Es sei „nicht akzeptabel, dass man es im Vorfeld nicht geschafft hat, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Es ist ja historisch nicht neu, dass es alle vier Jahre Olympische Spiele gibt.“
Auch vom Abschneiden der deutschen Topspieler zeigte sich Stich enttäuscht: „Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber waren mit ihren Leistungen sicherlich nicht zufrieden - und ich auch nicht.“ Dass der Hamburger Zverev nach seinem Erstrunden-Aus eine Wildcard für das Hartplatz-Turnier in Washington annahm und dort schon am Freitag trainierte, hat für Stich keinen Beigeschmack.
„Das ist absolut okay. Aber hat das Einfluss auf sein Doppel gehabt? Ja. War das schlau? Nein“, sagte Stich über Zverevs lustlos wirkenden Doppelauftritt mit seinem älteren Bruder Mischa. „Ich weiß nicht, ob ich als Profi in 38 Minuten ein Doppel hätte verlieren können. Sascha schadet sich damit am meisten selbst, das bleibt im Gedächtnis der Menschen. Das ist schade, er ist eigentlich ein feiner Kerl.“